"Grandfather Clauses"

Wirbel um rassistischen Tweet von US-Autorin

08.11.2016

Ann Coulter meint, dass bei Wählern mit vier US-Großeltern Trump klar siegen würde.

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© Twitter
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Die rechtskonservative US-Autorin Ann Coulter hat mit einem Twitter-Eintrag am Wahltag für Aufregung gesorgt. "Wenn nur jene Bürger wählen würden, die zumindest vier in den USA geborene Großeltern haben, würde Trump in allen 50 Bundesstaaten klar gewinnen", twitterte Coulter. Kritiker warfen ihr daraufhin Rassismus und Xenophobie vor.

Würde man dies wirklich zur Voraussetzung für das Wahlrecht machen, dann dürfte nicht einmal der republikanische Kandidat Donald Trump selber wählen, gaben viele zu bedenken. Denn Trump hat eine in Schottland geborene Mutter und väterlicherseits zwei in Deutschland geborene Großeltern: Alle seine vier Großeltern sind also nicht in den USA, sondern in Europa geboren.

"Grandfather Clauses"

Coulters Aussage erinnere an die "Grandfather Clauses", durch die im 18. Jahrhundert Schwarze in verschiedenen Südstaaten der USA vom Wahlrecht ausgeschlossen wurden, weil ihre Vorfahren Sklaven waren, hieß es in Internet-Kommentaren. Andere fühlten sich gar an die Nürnberger Gesetze der Nationalsozialisten erinnert, durch die Menschen- und Bürgerrechte je nach Herkunft aberkannt wurden.

Coulter hatte im Wahlkampf ein Buch mit dem Titel "In Trump we trust" geschrieben, wobei der Titel auf das Motto "In God we trust" anspielt. Ein Wahlsieg von Hillary Clinton würde das "Ende von Amerika" bedeuten, weil diese die Masseneinwanderung erlauben würde, sagte sie in einer Talk-Show. Coulter selber hat irische Vorfahren.


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