Unruhen in Ferguson
USA: Erneut Schwarzer erschossen
20.08.2014
Weitere bange Nacht in US-Kleinstadt - 23-Jähriger in St. Louis erschossen.
In der US-Kleinstadt Ferguson sind nach neuen Demonstrationen in der Nacht auf Mittwoch (Ortszeit) erneut 47 Personen festgenommen worden. Zudem seien drei Waffen bei den Protesten gegen die Polizei nach tödlichen Schüssen auf den Afroamerikaner Michael Brown sichergestellt worden, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte.
Der Sender CNN hatte zuvor berichtet, dass Demonstranten vereinzelt Wasserflaschen aus Plastik in Richtung Polizei geworfen hätten. Die Polizei rief die Protestierenden auf, nach Hause zu gehen.
23-Jähriger in St. Louis erschossen
Stunden vor der neuerlichen Demonstration erschossen Polizisten in der benachbarten Metropole St. Louis erneut einen Schwarzen. Der 23-Jährige habe die Beamten mit einem Messer bedroht, sagte der Polizeichef Sam Dotson bei einer Pressekonferenz. Der Verdächtige habe sich unberechenbar verhalten und die Polizisten aufgefordert, ihn zu erschießen.
Obwohl sie ihn mehrfach ermahnt hätten, das Messer abzulegen, sei er trotzdem weiter auf sie zugekommen, sagte Dotson. Als der Mann nur noch gut ein Meter von den Beamten entfernt gewesen sei, hätten sie auf ihn geschossen. Die genauen Umstände des Vorfalls würden noch untersucht. Der Verdächtige soll zuvor Lebensmittel aus einem Geschäft gestohlen haben. Der Tatort liegt gut drei Kilometer von Ferguson entfernt.
Begräbnis von Brown am Montag
Michael Brown soll am kommenden Montag beerdigt werden. Es sei eine öffentliche Gedenkveranstaltung geplant, berichtete die Zeitung "St. Louis Post-Dispatch" unter Berufung auf den Anwalt der Familie. Er rechne damit, dass ranghohe Persönlichkeiten anwesend sein werden. Zu den Teilnehmern und dem Ort gab es noch keine näheren Angaben. Laut Medienberichten soll der Bürgerrechtler und Baptistenprediger Al Sharpton die Grabrede halten.
Am Mittwoch beginnt auch die juristische Aufarbeitung des Falles. Eine Grand Jury soll dann mit der Beweisaufnahme beginnen und klären, ob der Polizist Darren Wilson das Gesetz brach, als er Brown erschoss. Auch Justizminister Eric Holder wird am Mittwoch in Ferguson erwartet, um sich ein Bild von der Lage zu verschaffen. Das Justizministerium und die Bundespolizei FBI ermitteln.
In der Nacht zum Dienstag waren bei gewaltsamen Protesten in der Stadt mindestens 31 Menschen festgenommen, von denen einige aus New York und Kalifornien in die Kleinstadt gereist waren. Auch drei deutsche Journalisten - darunter "Standard"-Korrespondent Frank Hermann - wurden vorübergehend inhaftiert. Nach Angaben der Polizei wurden zwei Menschen von bewaffneten Demonstranten angeschossen.ie Kleinstadt gereist waren. Auch drei deutsche Journalisten - darunter "Standard"-Korrespondent Frank Hermann - wurden vorübergehend inhaftiert. Nach Angaben der Polizei wurden zwei Menschen von bewaffneten Demonstranten angeschossen.
Grafik: APA