Man glaubte, den Sprecher von Al-Kaida verhaftet zu haben - ein Irrtum.
Die Festnahme eines Verdächtigen in der südpakistanischen Stadt Karachi hat kurzfristig Spekulationen über einen Fahndungserfolg im Kampf gegen das Terrornetzwerk Al-Kaida ausgelöst. Drei Vertreter der pakistanischen Sicherheitskräfte sagten am Sonntag jedoch, es handele sich bei dem Verdächtigen nicht um den von der US-Bundespolizei FBI gesuchten Al-Kaida-Sprecher Adam Yahiye Gadahn. Der 31-jährige US-Bürger erscheint regelmäßig auf Al-Kaida-Videos und zählt zu den meistgesuchten Männern in den USA.
Tatsächlich sei hingegen ein Mann namens Abu Yahiya in Karachi festgenommen worden, dessen Nationalität und Aktivitäten derzeit überprüft würden, hieß es weiter. "Wir dachten, dass wir möglicherweise einen großen Fang gemacht haben", sagte einer der Angehörigen der Sicherheitskräfte, der namentlich nicht genannt werden wollte. "Aber es stellte sich heraus, dass es sich nicht um Gadahn handelt."
Lob für Fort Hood-Attentäter
Am Sonntag wurde eine
weitere Videobotschaft Gadahns veröffentlicht, in der er den muslimischen
US-Militärpsychiater Nidal Hasan lobt, der Anfang November auf einer
Militärbasis in Texas ein Blutbad angerichtet hatte. "Bruder Nidal
ist das ideale Vorbild für jeden bußfertigen Muslim in der Armee der
Ungläubigen und der abtrünnigen Regime", zitierte das
IntelCenter aus der Botschaft. Auf Englisch rief er "jeden ehrbaren und
wachsamen Muslim" auf, "seine notwendige Rolle zu spielen, um auf
die Aggression der Feinde des Islam zu antworten und sie zurückzuschlagen."
Nidal hatte bei seinem Amoklauf auf der Militärbasis Fort Hood 13 Menschen getötet. Er selbst wurde bei seiner Festnahme von zwei Zivilpolizisten mit Schüssen verletzt und ist seitdem querschnittsgelähmt. Gadahn wuchs auf einer Ziegenfarm im kalifornischen Bezirk Riverside auf und konvertierte im Nachbarbezirk Orange zum Islam. Die amerikanische Bundespolizei FBI fahndete schon seit 2004 nach Gadahn.