US-Militär setzt erstmals F-22 "Raptor"-Tarnkappenbomber ein.
Die USA haben mit Luftangriffen auf Stellungen der radikalen Miliz "Islamischer Staat" (IS) in Syrien begonnen. Das US-Militär und die Streitkräfte von Partnerländern hätten die IS mit einem Mix aus Kampfjets, Bombern und Tomahawk-Marschflugkörpern angegriffen, teilte Pentagonsprecher John Kirby am Montagabend (Ortszeit) mit. Um welche Partner-Länder es sich handelt, wurde nicht gesagt.
USA veröffentlich Kampf-Video eines Zerstörer, der auf Syrien feuert:
Bei ihren Angriffen haben die USA erstmals F-22 "Raptor" Kampfflugzeuge eingesetzt. Der Jagdflieger hat Tarnkappeneigenschaften und ist noch nicht kampferprobt. Die F-22-Jets gelten als die teuersten und modernsten Jagdflugzeuge der US-Luftwaffe. Ein Flugzeug kostet etwa 189 Millionen Dollar (147 Millionen Euro).
Arabische Partner
US-Medienberichten zufolge handelt es sich bei den Verbündeten um arabische Staaten. Nach Informationen der "Washington Post" beteiligen sich Saudi-Arabien, Jordanien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Bahrain an dem Einsatz. Diese seien "volle Teilnehmer", zitierte das Blatt einen namentlich nicht genannten Angehörigen des Militärs. Details nannte er nicht, da die Länder selbst entscheiden müssten, inwieweit sie ihre Rolle öffentlich machen wollten. Zuletzt hatte US-Außenminister John Kerry versucht, Staaten im arabischen Raum für Angriffe gegen IS an Seite der USA zu gewinnen.
Syriens Regierung ist nach eigenen Angaben vor dem Beginn der US-Luftangriffe von Washington informiert worden. Die Vereinigten Staaten hätten den syrischen UN-Botschafter vorher ins Bild gesetzt, erklärte das Außenministerium in Damaskus.
Luftschläge in Nordsyrien
Wie die "New York Times" unter Berufung auf US-Regierungsbeamte berichtete, konzentrierten sich die Luftangriffe auf IS-Stellungen in der nordsyrischen Provinz al-Raqqa, wo die radikalsunnitischen Extremisten eine ihrer Hochburgen haben. Weitere Ziele seien entlang der syrisch-irakischen Grenze attackiert worden.
Video: USA greifen IS-Stellungen in Syrien an / Israel schießt syrischen Jet ab
Bewohner der Stadt Raqqa im Nordosten des Landes berichteten auf Twitter von schweren Explosionen und wiederholten Überflügen von Militärflugzeugen. Mit von See aus abgeschossenen Tomahawk-Marschflugkörpern habe der Angriff begonnen und sei dann mit Flugzeugen fortgesetzt worden, sagte ein hochrangiger Angehöriger des Militärs dem Sender CNN.
Zur genauen Zahl und dem Ort der Angriffe machte das Pentagon dagegen keine Angaben. "Da es sich um laufende Operationen handelt, sind wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht in der Lage, weitere Details zu liefern." Das Pentagon werde zu einem späteren Zeitpunkt aber soweit angemessen mehr Informationen veröffentlichen.
Die Entscheidung für die Angriffe sei von US-Präsident Barack Obama als Oberbefehlshaber der Streitkräfte gekommen. Dieser habe den Kommandant des US-Zentralkommandos in Tampa (Florida) autorisiert, die Angriffe in Syrien zu beginnen.
Damit weiten die USA ihre Offensive gegen den IS erheblich aus. Obama hatte seinen Entschluss, die Anfang August begonnenen Luftangriffe im Irak auf das benachbarte Syrien auszuweiten, vor zwei Wochen in einer Rede an die Nation verkündet. Im Irak kommen die USA auf mindestens 190 Luftschläge. Erst am Montag griff das US-Militär dort mit einem Mix aus bemannten und unbemannten Flugzeugen IS-Stellungen an und zerstörte westlich von Kirkuk einen Panzer und drei Fahrzeuge.