Die EU begrüßt den überraschenden Alleingang von Präsident Obama.
Die Europäische Kommission hat positiv auf den Plan der US-Regierung reagiert, den CO2-Ausstoß heimischer Kraftwerke bis zum Jahr 2030 um 30 Prozent zu verringern. EU-Klimakommissarin Connie Hedegaard bezeichnete den Vorschlag der US-Umweltschutzbehörde EPA am Montag als "wichtigste von den USA bisher angekündigte Aktion zur Bekämpfung der Erderwärmung".
Als Basis für die Berechnung der Kohlendioxid-Emissionen dient das Jahr 2005. Hedegaard rief die US-Regierung zugleich auf, im Hinblick auf die Pariser Konferenz 2015 mehr zu tun. Wenn alle Staaten, die USA eingeschlossen, das ihrige täten, um die Klimaerwärmung auf zwei Grad Celsius zu beschränken, könne es in Paris ein neues internationales Abkommen geben.
Rund ein Drittel der Kohlendioxid-Emissionen in den USA gehen auf Kraftwerke zurück. Ihren Strom gewinnt die größte Volkswirtschaft der Welt vor allem aus Kohle (37 Prozent), Erdgas (30 Prozent) und Atomkraft (19 Prozent).
Der anvisierten Regelung zufolge soll es den einzelnen US-Bundesstaaten überlassen bleiben, ob sie die CO2-Ziele durch Handel mit Verschmutzungsrechten, mehr "grüne" Energien oder moderne Einsparungstechnik erreichen wollen. Nach einer öffentlichen Debatte mit Stellungnahmen von Industrie und Umweltverbänden will die EPA die neuen Standards bis Juni 2015 in einer Verordnung festschreiben. Anschließend sollen die US-Bundesstaaten bis Juni 2016 ihre Pläne vorlegen; in bestimmten Fällen sollen sie aber auch eine Verlängerung beantragen können.