Treffen der Eurogruppe

Varoufakis: Aufregung um Tonbandaufnahme

21.05.2015

Griechischer Finanzminister will Bericht weder bestätigen noch dementieren.

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Der griechische Finanzminister Gianis Varoufakis soll laut einem im Magazin der "New York Times" veröffentlichten Bericht während des informellen Treffens der Eurogruppe vergangenen Monat in der lettischen Hauptstadt Riga heimlich Tonaufnahmen gemacht haben. In Berlin und Athen gab es deswegen am Donnerstag Aufregung.

Beschimpfungen?
In dem Bericht der New Yorker Zeitung heißt es, Varoufakis habe das Treffen mit seinen Kollegen aufgezeichnet, könne die Aufzeichnung aufgrund von Vertraulichkeitsbestimmungen aber nicht veröffentlichen. Im Gespräch mit dem Blatt bezeichnet er Medienberichte über Beschimpfungen bei den Treffen der Finanzministertreffen hinter verschlossenen Türen als Desinformation. Mit einem solchen "Göbbels-artigen Propaganda-Stil" werde versucht, das Klima der Verhandlungen zu ändern.

In Deutschland griff die "Bild"-Zeitung am Donnerstag den Bericht auf. Sie schreibt von einem "Skandal". Auch in Athen gibt es Empörung. "Es wäre inakzeptabel, falls er es gemacht hat", sagte der Vizepräsident des griechischen Parlaments, Alexis Mitropoulos, der wie Varoufakis der linken Syriza-Partei angehört, am Donnerstag im griechischen Fernsehen.

Verwirrung
Varoufakis hatte den Bericht am Mittwochabend weder bestätigt noch dementiert. "Meine Achtung der Vertraulichkeit meiner Gespräche mit meinen Amtskollegen (...) ist beispielhaft", erklärte Varoufakis vor Journalisten. Anschließend aber sagte er bei einem Seminar, er sei glücklich darüber, dass manche Angst hätten, dass das, was sie bei dem Treffen der Eurogruppe gesagt haben, ans Tageslicht komme.

Varoufakis, der nach einem offenbar turbulenten informellen Treffen der Eurogruppe am 24. April praktisch nicht mehr die Verhandlungen Athens mit den Geldgebern führt, zeigte sich gegenüber der "New York Times" über die Gespräche mit der Eurogruppe frustriert. Einige seiner Kollegen hätten damals an die Presse durchsickern lassen, er sei während des Treffens wegen seiner Verhandlungstaktik als "Zocker" und "Amateur" beschimpft worden. Varoufakis hat dies immer wieder bestritten.

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