UNAIDS-Direktor Sidibe: Aussagen "sehr wichtig" für Zusammenarbeit.
Gegen jede gesellschaftliche Stigmatisierung von Aids-Kranken hat sich der vatikanische Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone gewandt. Der katholischen Kirche gehe es auch um eine Überwindung von Vorurteilen, die zu einer Ausgrenzung dieser Gruppe führen, sagte Bertone laut Kathpress am Freitagabend bei der Eröffnung einer internationalen Konferenz über die Immunschwächekrankheit in Rom. Organisator der zweitägigen Veranstaltung ist die Stiftung "Der barmherzige Samariter", die dem päpstlichen Gesundheitsrat untersteht.
Papst erlaubte Kondome im "begründeten Einzelfall"
Papst Benedikt XVI. hatte in einem im November erschienenen Interviewbuch des deutschen Journalisten Peter Seewald mit Blickrichtung auf ein Ansteckungsrisiko durch einen HIV-Infizierten von "begründeten Einzelfällen" gesprochen, in denen der Kondom-Gebrauch "ein erster Schritt zu einer Moralisierung" und "ein erstes Stück Verantwortung" sein könne. Die Glaubenskongregation hatte in einer Erläuterung festgehalten, dass sich diese Aussage des Papstes ausschließlich auf den Fall von Prostitution beziehe.
Der Exekutivdirektor des Aids-Programms der Vereinten Nationen UNAIDS, Michel Sidibe, bezeichnete die Äußerungen Benedikts XVI. zum Gebrauch von Kondomen in Ausnahmefällen "als sehr wichtig" für die Zusammenarbeit von katholischer Kirche und UNAIDS. Durch sie öffne sich "ein neuer Raum für den Dialog", sagte Sidibe laut Kathpress.