Falsches Chavez-Foto:

Venezuela geht gegen "El Pais" vor

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Informationsminister Villegas: Zugefügten Schaden wiedergutmachen

Die venezolanische Regierung will wegen der Veröffentlichung eines falschen Fotos des krebskranken Präsidenten Hugo Chavez rechtlich gegen die spanische Zeitung "El Pais" vorgehen. "Wir werden alle uns zur Verfügung stehenden juristischen Mittel nutzen, damit der zugefügte Schaden wiedergutgemacht wird", sagte Informationsminister Ernesto Villegas am Donnerstagabend (Ortszeit) in Caracas.

Er nannte die Veröffentlichung "grotesk". "Diese unüberlegte Aktion wird als eine beschämende Seite des Journalismus in die Geschichte eingehen."

Das linksliberale Madrider Blatt hatte auf der Titelseite ein Foto abgebildet mit dem Gesicht eines Mannes, der auf einem Krankenbett liegt und an Schläuchen angeschlossen ist. Nachdem feststand, dass es sich dabei nicht wie angegeben um Chavez handelte, löschte die Zeitung das Foto in ihrer Online-Ausgabe. Zudem zog sie die Papierausgabe zurück und ließ eine neue drucken. "El Pais" entschuldigte sich bei den Lesern und kündigte eine Untersuchung an. Das Foto sei dem Blatt von einer Agentur angeboten worden.

Laut Villegas stammte das Foto aus einem Internet-Video des Jahres 2008. Die Zeitung habe alle journalistischen Regeln missachtet und sowohl die menschliche Würde des abgebildeten Patienten als auch die von Chavez verletzt. Dieser erholt sich auf Kuba von einer Krebsoperation. Villegas beklagte zudem, dass sich "El Pais" nicht auch bei dem Präsidenten und dem venezolanischen Volk entschuldigt habe. Der Zeitung warf er überdies vor, sich an einer Medienkampagne gegen Chavez' Regierung zu beteiligen.

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