Politisches Plakat

Vergleich von Obama mit Hitler regt auf

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Ein merkwürdiges Plakat erhitzt die Gemüter in den USA. Die Macher wollen sich damit gegen den Sozialismus wenden.

Eingerahmt von Adolf Hitler und Wladimir Lenin prangt ein Bild von Barack Obama auf einer großen Werbetafel im US-Staat Iowa. Die Gleichsetzung des US-Präsidenten mit den beiden Gewaltherrschern aus Deutschland und der Sowjetunion sorgt jetzt in den USA für große Empörung. Verantwortlich für die merkwürdige Botschaft ist eine Gruppe erzkonservativer Amerikaner, die Tea Party von Nord-Iowa. Inzwischen hat man aber beschlossen, das Plakat wieder zu entfernen.

Links und Rechts in einem Topf
Die Obama-Gegner wollen mit dem Vergleich den Sozialismus angreifen, der nach ihrer Ansicht in den USA um sich greift, seitdem der demokratische Politiker in das Weiße Haus eingezogen ist. "Demokraten-Sozialismus", "Nationalsozialismus", "Marxistischer Sozialismus", steht unter den jeweiligen Fotos von Obama, Hitler und Lenin. "Radikale Führer machen Jagd auf die Ängstlichen und Naiven", warnt ein Schriftzug unter den Bildern. Und auf jedem der drei Bilder prangt "Change" (Wandel) - Obamas Leitmotiv im Präsidentschaftswahlkampf 1998.

"Übers Ziel hinausgeschossen"
Zweck der Werbetafel war es, eine starke antisozialistische Botschaft unters Volks zu bringen, erläutert Bob Johnson, einer der Mitbegründer der 200 Mitglieder starken Regionalgruppe innerhalb der sogenannten Tea Party. Johnson räumt ein, mit dem Plakat möglicherweise übers Ziel hinausgeschossen zu sein. "Die Bilder haben die Botschaft an den Rand gedrängt", sagt er.

Innerparteilicher Zoff
Doch selbst in der Tea Party regt sich Unmut über die Eiferer in Nord-Iowa. "Das ist eine Verschwendung von Zeit und Geld und bringt unsere Sache nicht weiter", kritisiert Shelby Blakely von den Tea Party Patriots, einer nationalen Gruppierung innerhalb der Protestbewegung. "Das lässt die Leute glauben, dass die Tea Party ein Haufen von Rechtsextremisten ist, und das stimmt nicht."

Die Tea Party ist eine Protestbewegung, die in lokalen Gruppen organisiert ist und oft ausgesprochen konservative Ansichten vertritt. Sie betont die individuelle Freiheit als höchstes Gut, die es vor einem ausufernden Staat zu schützen gelte. Frontfrau ist die ehemalige republikanische Kandidatin für das Amt des US-Vizepräsidenten, Sarah Palin.

Blakely stößt vor allem die Gleichsetzung von Obama und Hitler auf. "Wenn man Obama mit Hitler vergleicht, erweist man sowohl den Juden, die den Holocaust überlebt haben oder darin umkamen, einen schlechten Dienst als auch den Deutschen, die unter der Nazi-Herrschaft gelebt haben."

Die Werbetafel gehört der Firma Waitt Outdoor in Nebraska. Die hat nach Worten ihres Geschäftsführers Kent Beatty kein Problem mit der dort verkündeten Botschaft. "Wir glauben an die Meinungsfreiheit", sagt er. "Das heißt nicht zwangsläufig, dass wir die Ansicht teilen."

Es gibt auch einen Politiker, der sich offen über die Werbetafel freut: Dean Genth, ein aktives Mitglied in Obamas Demokratischer Partei aus Mason City in Iowa. Die Werbetafel lege die Geisteshaltung der Tea-Party-Leute bloß, findet er. "Die sollen nur weiter solches Zeug ausspucken, das wird den Demokraten im Staat sehr nützen."

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