Mehrere Tote

Verheerende Waldbrände in Russland

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Flammen fressen sich durch ganze Dörfer aus unsicheren Holzhütten.

Bei verheerenden Waldbränden durch die seit Wochen herrschende Gluthitze sind in Russland mindestens 25 Menschen ums Leben gekommen. Ganze Dörfer mit den traditionellen Holzhäusern brannten nieder, weshalb Präsident Dmitri Medwedew am Freitag die Armee im Kampf um die Flammen zu Hilfe rief. Ministerpräsident Wladimir Putin versprach bei seinem Besuch in einem der verwüsteten Dörfer finanzielle und schnelle Hilfe beim Wiederaufbau.

In Mochowoje, einem am Vortag niedergebrannten Dorf in der Region Moskau, wurden am Freitag die Leichen von sechs Einwohnern und eines Feuerwehrmanns entdeckt, wie das Katastrophenschutzministerium mitteilte. Ein weiterer Feuerwehrmann kam beim Einsatz im Gebiet Lipezk ums Leben. In der Region von Nischni-Nowgorod östlich der russischen Hauptstadt starben neun Menschen, in Rijasan drei. In der Region Woronesch, rund 500 Kilometer südwestlich von Moskau, wurden mindestens fünf Menschen getötet und Hunderte weitere verletzt, viele von ihnen erlitten schwerste Verbrennungen. Hunderte Häuser wurden dort ein Raub der Flammen. In der gleichnamigen Stadt mussten drei Krankenhäuser in aller Eile evakuiert, mehrere Ferienlager geräumt werden.

Gnadenlos
Gemeinsam mit Katastrophenschutzminister Sergej Schoigu besuchte Putin am Freitag Werchnjaja Wereja, eines der am schwersten betroffenen Dörfer von Nischni-Nowgorod. Dort hatte das Feuer am Vortag binnen 20 Minuten alle 340 Häuser zerstört; mehr als 500 Menschen verloren ihr ganzes Hab und Gut. Das russische Fernsehen zeigte Aufnahmen einer Straße, in der sämtliche Häuser bis auf die Grundmauern niedergebrannt waren. Putin versuchte, die verzweifelten Einwohner zu beruhigen. Einer verängstigten Einwohnerin sicherte er zu, dass die Häuser bis zum Winter wiederaufgebaut sein würden - dann beugte er sich zu der überraschten Frau und umarmte sie.

Minister Schoigu und lokale Beamte wies der Regierungschef an, sich bei der Hilfe nicht durch bürokratische Vorgaben stoppen zu lassen. Den Einwohnern sicherte er rasche Entschädigungen zu. Sie sollen jeweils 200.000 Rubel (5.000 Euro) und damit das Vierfache der gesetzlich vorgeschriebenen Summe erhalten, wie die Nachrichtenagentur ITAR-TASS berichtete.

Präsident Medwedew forderte die Regierung auf, die Maßnahmen zur Brandbekämpfung zu verbessern und Hilfen für den Wiederaufbau bereitzustellen. Das Verteidigungsministerium wies er an, Mittel und Personal für die Brandbekämpfung zur Verfügung zu stellen, wie seine Sprecherin mitteilte.

Hitzewelle
Den europäischen Teil Russlands plagt seit Anfang Juli eine beispiellose Hitzewelle. In Moskau war es am Donnerstag mit 38,2 Grad so heiß wie noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor 160 Jahren, dichter Smog hüllt die Stadt ein. Durch die extrem hohen Temperaturen stehen in der Umgebung der Hauptstadt zahlreiche Wälder und Torfmoore in Flammen. Die zulässigen Grenzwerte für die Luftverschmutzung wurden durch die Feuer um das Zehnfache überschritten. Starke Winde verschlimmerten die Situation weiter. Nach Angaben des Chefs des Moskauer Wetterdienstes, Alexej Lijachow, lagen die Temperaturen acht Grad über dem Durchschnitt - und machten damit den diesjährigen Juli zum heißesten seit 130 Jahren.

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