Die griechischen Gewerkschaften streiken gegen die Sparpläne der Regierung.
Die griechischen Gewerkschaften haben mit einem Streik gegen die Sparpläne der Regierung den Verkehr in Athen zum Erliegen gebracht. Taxi- und Busfahrer, Bahn- und S-Bahnführer legten am Donnerstag die Arbeit nieder und zwangen die Bevölkerung, auf Autos zurückzugreifen. In der Stadt bildeten sich kilometerlange Staus. "Die Situation ist dramatisch", sagte ein Verkehrspolizist. "All großen Straßen sind verstopft." Weil auch die Fluglotsen streikten, waren mehr als 100 Flüge bis zu vier Stunden verspätet. Im Laufe des Tages sollten Zehntausende Demonstranten zum Parlamentsgebäude in Athen ziehen.
Wut auf Regierung
"Wir tolerieren diese Politik nicht, wir wollen sie nicht", sagte der Präsident der Gewerkschaft GSEE, Yannis Panagopoulos, im griechischen Fernsehen. Auch Demonstranten zeigten sich entschlossen. "Sie haben unsere Löhne und Renten gekürzt und wir haben es hingenommen", sagte ein 32-jähriger Mitarbeiter des Staatstheaters. "Aber ich glaube nicht mehr, dass irgendwas davon zum Wohle des Landes geschieht. Wir werden sinnlos geopfert. Wir können eine Staatspleite nicht vermeiden."
Griechenland ist hoch verschuldet. Um eine dringend benötigte Zahlung einer Hilfstranche des internationalen Rettungspakets sicherzustellen, hatte die Regierung in Athen am Mittwoch weitere drastische Kürzungen für Rentner und Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes beschlossen. Die Arbeitslosigkeit liegt bei 16 Prozent und steigt. Für dieses Jahr wird ein Schrumpfen der Wirtschaft um mindestens fünf Prozent erwartet.