Traurige Gewissheit: Hochwasser spülte zwei verscharrte Leichen frei.
Die Angehörigen von zumindest einem der beiden in Costa Rica vermissten Steirer haben jetzt Gewissheit. Bei den entdeckten Leichenteilen hat eine DNA-Überprüfung eindeutig belegt, dass es sich um Horst H. (67) handelt. Für die Identifizierung der ebenfalls aufgetauchten Überreste einer zweiten männlichen Leiche fehlten aber noch nötige DNA-Proben, bestätigte das Außenministerium.
Seit Jänner vermisst
Bei den beiden seit Ende Jänner 2010 verschwundenen Männern handelt es sich um den 67-jährigen Horst H. und den 65-jährigen Herbert L. aus dem obersteirischen Bezirk Knittelfeld. H. hatte sich im Oktober 2009 ein Anwesen im Distrikt Golfito gekauft. L. war seit mehr als dreißig Jahren nicht mehr in seiner Heimat gewesen. Kurz vor Weihnachten meldete sich H. das letzte Mal telefonisch bei seinem Bruder in der Steiermark. Im Jänner wurde die Abgängigkeit den Behörden gemeldet.
Blutspuren im Haus
Als das Anwesen des 67-Jährigen durchsucht wurde, hatte sich bereits ein Einheimischer eingenistet, bei dem es sich nach Angaben des steirischen Landeskriminalamts um einen "ortsbekannten Banditen" handelt. In den Räumlichkeiten waren Blutspuren zu erkennen, die Wände waren frisch gestrichen. In weiterer Folge stellte sich auch heraus, dass der "Bandit" mit der Bankomatkarte von H. insgesamt 28 Bargeldbehebungen durchgeführt und das Fahrzeug des Steirers benutzte hatte. Ein Gewaltverbrechen wurde schnell vermutet, jedoch waren keine Leichen zu finden.
Nachdem kürzlich aber ein Hochwasser an der Küste zwei vergrabene Männerleichen freigespült hatte, verglich man deren DNA mit Proben der beiden Steirer. Dabei konnte Horst H. identifiziert werden, bei den Überresten der zweiten Leiche müssten Angehörige noch weitere Proben nach Costa Rica schicken, erklärte Außenministeriumssprecher Peter Launsky-Tieffenthal. Es sei aber wahrscheinlich, dass es sich dabei um den 65-jährigen Herbert L. handle.
Mutmaßlicher Täter untergetaucht
Die österreichische Botschaft in Mexiko sowie das österreichische Honorarkonsulat von Costa Rica streben nun die Wiederaufnahme des Verfahrens gegen den "Banditen" an, der damals nur einvernommen, aber nicht festgenommen worden war, da keine Leichen gefunden worden waren. Er dürfte mittlerweile untergetaucht sein.