Der Pilot habe die Polizeikräfte für Taliban gehalten.
Bei einem NATO-Luftangriff im Einsatzgebiet der deutschen Bundeswehr im Norden von Afghanistan sind am Donnerstag versehentlich sieben afghanische Polizisten getötet worden. Die afghanische Polizei und Augenzeugen berichteten, das Fahrzeug sei von einem NATO-Militärflugzeug angegriffen worden. Ein NATO-Sprecher erklärte in Kabul, man prüfe den Vorfall.
"Für Taliban gehalten"
Einheimische und
NATO-Truppen hatten in der Früh im Bezirk Imam Saheb in der Provinz Kunduz
eine gemeinsame Operation gegen die radikal-islamischen Taliban begonnen,
wie der örtliche Polizeichef Abdul Qayum sagte. "Während der Operation traf
ein NATO-Flugzeug eine Polizeipatrouille und tötete sieben Polizisten",
sagte er gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa). "Wir gehen davon aus,
dass der Pilot die Polizeikräfte versehentlich für Taliban hielt." Ein
weiterer Polizist sei bei dem Vorfall verletzt worden.
Ein Mitglied des Provinzrates erklärte, Dorfbewohner hätten berichtet, ein Militärflugzeug habe eine Rakete auf das Polizeifahrzeug abgefeuert. Dem Verteidigungsministerium in Berlin und dem Einsatzführungskommando der Bundeswehr in Potsdam lagen zunächst keine Informationen über den NATO-Luftangriff vor.