Der Grenzwert des Tees war um das Doppelte überschritten.
Drei Monate nach der Atomkatastrophe in Fukushima ist in Frankreich radioaktiv verseuchter grüner Tee aus der japanischen Provinz Shizuoka aufgetaucht. Bei einer Einfuhrkontrolle am Pariser Flughafen Charles de Gaulle wurde in einer Lieferung radioaktives Cäsium nachgewiesen, wie die französische Generaldirektion für Verbraucherschutz (DGCCRF) am Freitag mitteilte. Die Belastung habe mit 1.038 Becquerel pro Kilogramm mehr als doppelt so hoch gelegen wie erlaubt. Der europäische Grenzwert für Cäsium liegt für grünen Tee bei 500 Becquerel pro Kilogramm.
Nach Angaben der französischen Behörden war die Lieferung die erste, in der bei den Sonderkontrollen seit dem Atomunfall in Japan eine radioaktive Belastung festgestellt wurde. Die betroffenen 162 Kilogramm Tee aus Shizuoka wurden beschlagnahmt und sollen vernichtet werden.
Grüner Tee aus Japan wird in aller Welt für seine gesundheitsfördernde Wirkung geschätzt. Das Land produzierte im vergangenen Jahr 83.000 Tonnen getrocknete Teeblätter. Davon entfielen allein 40 Prozent auf die Provinz Shizuoka. Sie liegt mehrere hundert Kilometer südöstlich von der Atomruine Fukushima.