Ein Großteil der Migranten, die über das Mittelmeer nach Europa kommen, erlebt auf der Flucht Ausbeutung, zeigt eine aktuellen Studie der Internationalen Organisation für Migration (IOM). Demnach werden die Menschen auf ihrer Reise unter anderem gegen ihren Willen festgehalten, zur Arbeit gezwungen oder für ihre Arbeit nicht bezahlt, teilte der griechische Zweig der Organisation am Montag mit.
Opfer menschenunwürdiger Praktiken
Für die Erhebung befragten die Mitarbeiter der IOM von September bis November in Griechenland, Italien, Mazedonien, Bulgarien, Ungarn und Serbien fast 7.500 Flüchtlinge aus 38 Nationen. Vor allem jene Menschen, die von Afrika in Richtung Europa übersetzten, wurden demnach Opfer menschenunwürdiger Praktiken. Mindestens eine von sechs Fragen nach der persönlichen Erfahrungen mit Ausbeutung beantworteten 76 Prozent dieser Gruppe mit "ja".
Die Internationale Organisation für Migration sieht in den Zahlen den Beleg für das "räuberische Umfeld", in dem die schutzlosen Menschen die schwierige Reise auf sich nehmen. Besser sei die Situation für jene, die von der Türkei über die Ägäis nach Griechenland übersetzten - jene Befragten gaben lediglich zu 16 Prozent an, Opfer von Ausbeutung geworden zu sein.