Nahost

Viele Tote bei Angriffen im Gazastreifen

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Bei einem israelischen Luftangriff auf zwei Schulen im Gazastreifen sind laut der palästinensischen Nachrichtenagentur WAFA mindestens 25 Menschen ums Leben gekommen. 

Zudem habe es zahlreiche Verletzte gegeben. Israels Militär erklärte, die Hamas habe Stellungen in den Schulen gehabt. Bei einem israelischen Angriff auf ein Zelt auf dem Gelände des Al-Aksa-Krankenhauses im Zentrum des Gazastreifens wurden zudem nach palästinensischen Angaben mindestens fünf Menschen getötet.

Viele Verletzte

Mindestens 18 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte die von der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde mit. Der Angriff habe zudem ein Feuer ausgelöst. Das israelische Militär erklärte, es habe einen militanten Extremisten angegriffen, der "Terroraktivitäten" unternommen habe. Danach sei es zu Folgeexplosionen gekommen, was darauf hindeute, dass in dem Bereich Waffen gewesen seien.

Das Krankenhaus befindet sich in einem Gebiet in Deir Al-Balah, wo Tausende Menschen vor den seit Monaten andauernden Kämpfen Zuflucht gesucht haben. Israel wirft der Hamas vor, Krankenhäuser und andere zivile Einrichtungen als Unterschlupf zu missbrauchen. Die Hamas bestreitet dies.

Angriffe werden fortgesetzt

Das israelische Militär setzte seine Angriffe auch in anderen Gebieten des Gazastreifens fort. Die Armee teilte mit, sie habe binnen 24 Stunden 50 militärische Ziele im gesamten Palästinenser-Gebiet attackiert, auch Extremisten-Zellen. Nach palästinensischen Angaben wurden am Sonntag insgesamt mindestens 44 Menschen getötet.

Diplomatische Bemühungen für eine Waffenruhe die Freilassung israelischer Geiseln aus der Gewalt der Hamas brachten weiter keine Fortschritte. Eine hochrangige israelische Delegation war am Samstag zu neuen Verhandlungen in Kairo eingetroffen, jedoch bereits wenig später wieder zurückgekehrt, wie die ägyptische Flughafenbehörde mitteilte und israelische Medien berichteten. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu und die Hamas wiesen sich erneut gegenseitig die Verantwortung für das Stocken der Gespräche zu.

Perspektiven verschlechtern sich

Die Aussichten für die Verhandlungen haben sich ohnehin massiv verschlechtert, nachdem der politische Hamas-Anführer Ismail Haniyeh am Mittwoch in Teheran getötet worden war. Der Iran und die mit ihm verbündete Hamas machen Israel dafür verantwortlich, das sich bisher dazu nicht geäußert hat. Nur einen Tag zuvor hatte Israel einen ranghohen Kommandanten der libanesischen Hisbollah-Miliz getötet, den es für einen Raketenangriff auf die besetzten Golanhöhen verantwortlich gemacht hat, bei dem zwölf Fußball spielende Kinder und Jugendliche ums Leben gekommen waren.

Mit Vergeltung gedroht

Der Iran, die Hamas und die Hisbollah haben Israel mit Vergeltung gedroht. Deswegen wird eine weitere Eskalation des Konflikts in Nahost befürchtet. Frankreich forderte seine Staatsbürger im Libanon und im Iran in diesem Zusammenhang am Sonntag auf, die beiden Länder zu verlassen. Bereits zuvor hatten auch Deutschland und Großbritannien ihre Bürger im Libanon zur Ausreise aufgerufen. Die USA haben bereits weitere Kampfflugzeuge und Marineschiffe in die Region entsendet um Israel bei der Abwehr eines Angriffes zu unterstützen.

Großangriff der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas  

Israel geht seit dem beispiellosen Großangriff der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas am 7. Oktober massiv militärisch im Gazastreifen vor. Bei dem Angriff der Hamas waren nach israelischen Angaben 1197 Menschen getötet und 251 als Geiseln verschleppt worden. 111 Menschen werden immer noch im Gazastreifen festgehalten, 39 von ihnen sind offiziellen Angaben zufolge tot.

Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden bei israelischen Angriffen im Gazastreifen seither rund 39.600 Menschen getötet.

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