Mehr als hundert Menschen könnten noch unter dem Schlamm begraben sein.
Eine Woche nach verheerenden Regenfällen in Brasilien wird in der am schlimmsten betroffenen Stadt Niteroi nahe Rio de Janeiro mit weiteren Toten gerechnet. Mehr als 100 Menschen könnten nach einem Erdrutsch immer noch unter Schlamm begraben liegen, mehr als 30 Todesopfer wurden bereits geborgen. Nach Angaben der Feuerwehr starben im Großraum Rio bei den heftigsten Regenfällen seit mehr als vier Jahrzehnten insgesamt 229 Menschen.
50 Häuser weggerissen
In dem rund 13 Kilometer von Rio
entfernten Niteroi suchten etwa 300 Feuerwehrleute, Polizisten und Soldaten
auch am Montag weiter nach Verschütteten. In der 480 000 Einwohner zählenden
Stadt war am Mittwoch in der Armensiedlung "Morro do Bumba" ein
Berghang abgerutscht - etwa 50 Häuser wurden weggerissen. Die
Bergungsarbeiten werden vermutlich noch bis zu zwei Wochen dauern. Die
Chance, noch Überlebende zu finden, gilt als gering.
Der Bürgermeister von Rio, Eduardo Paes, ordnete unterdessen die sofortige Räumung von acht Risikogebieten an. Von der Umsiedlung sind 3.600 Familien betroffen. Der Gouverneur des Bundesstaates Rio de Janeiro, Sergio Cabral, kündigte bei einem Besuch in Niteroi an, für den Bau von Wohnungen stehe eine Milliarde Reais (417 Mio. Euro) bereit. Das Geld sei Teil der Investitionen für die Fußballweltmeisterschaft 2014 und die Olympischen Spiele 2016 in Rio.