Vier Jahre nach Inhaftierung des Wikileaks-Gründers Julian Assange ruft die Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) die USA auf, ihren Auslieferungsantrag fallen zu lassen.
"Wir rufen die US-Regierung erneut auf, den Fall abzuschließen und ohne weitere Verzögerung die Freilassung zu erlauben", sagte Rebecca Vincent, die Londoner Vertreterin der Pressefreiheitsorganisation, der Deutschen Presse-Agentur.
Reporter ohne Grenzen-Generalsekretär Christophe Deloire (r.), Rebecca Vincent (l.) and Julian Assanges Ehefrau Stella Assange vor dem Belmarsh Gefängnis
Der Jahrestag von Assanges Inhaftierung am 11. April fällt zusammen mit der Ankunft von US-Präsident Joe Biden im Vereinigten Königreich.
Juristisches Tauziehen seit Jahren
Die USA werfen Assange vor, geheimes Material von Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan gestohlen, veröffentlicht und das Leben von Informanten in Gefahr gebracht zu haben. Unterstützer sehen in ihm einen mutigen Journalisten, der Kriegsverbrechen ans Licht brachte.
Das juristische Tauziehen um Assanges mögliche Auslieferung in die USA zieht sich seit Jahren hin. Die britische Regierung hat für die Auslieferung prinzipiell grünes Licht gegeben, Assange und seine Unterstützer wollen jedoch weitere juristische Möglichkeiten nutzen, um Einspruch einzulegen.
Hohes Risiko für Assange im Gefängnis
Assange sitze seit vier langen Jahren im Gefängnis, obwohl er nicht verurteilt sei, kritisierte Vincent. "Wir sind besorgt um seine Sicherheit und um sein Wohlergehen im Gefängnis, wo seine körperliche und mentale Gesundheit sehr hohem Risiko ausgesetzt bleiben."
Auch die Ehefrau des Wikileaks-Gründers, Stella Assange, hat sich zuletzt sehr besorgt über dessen Zustand geäußert. Er werde bis zu 20 Stunden am Tag eingesperrt und Besuche seien nur sehr eingeschränkt möglich.