Thailand

Vier Tote in Bangkok: Gewalt eskaliert

18.02.2014

Gewalt bei Protesten gegen Regierung eskaliert.

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© Reuters
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Bei der jüngsten Eskalation des Machtkampfes zwischen Regierung und Demonstranten in Thailand wurden nach jüngsten Angaben mindestens vier Menschen getötet. Bei der Konfrontation mit scharfer Munition in der Hauptstadt Bangkok wurden nach Angaben des Sanitätsdienstes am Dienstag mindestens drei Demonstranten und ein Polizist erschossen, wie der staatliche Sender MCOT berichtete.

Mehr als 15.000 Beamte waren in der Früh mit Schlagstöcken und Tränengas ausgerückt, um seit Wochen von den Demonstranten besetzte Straßenkreuzungen in der Nähe des Regierungsviertels zu räumen. Die Regierungsgegner, die sich dort hinter Sandsäcken verbarrikadiert hatten, leisteten aber Widerstand. Innerhalb von Minuten lag das Gelände unter dicken Tränengas-Schwaden. Eine Granate explodierte in den Reihen der Polizisten. Mindestens 64 Menschen wurden nach Angaben des Sanitätsdienstes verletzt.

Die Eskalation folgt auf drei Monate anhaltenden Proteste gegen die Regierung von Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra. Die Proteste hatten sich im vergangenen November an einem von der Regierung befürworteten Amnestiegesetz entzündet, das Yinglucks Bruder, dem früheren Regierungschef Thaksin Shinawatra, wohl eine Rückkehr aus dem Exil erlaubt hätte. Die Opposition sieht Yingluck als eine Marionette ihres Bruders, einem Milliardär dem sie Korruption und Bestechung vorwirft. Die Familie ist in weiten Teilen der Mittelschicht von Bangkok und im Süden verpönt, während sie von der armen Landbevölkerung unterstützt wird.

Die Opposition fordert den Rücktritt der Ministerpräsidentin. Yingluck hatte im Zuge der Proteste am 2. Februar eine vorgezogene Parlamentswahl abhalten lassen. Diese wurde jedoch von der Opposition boykottiert. Demonstranten blockierten 10.000 Wahllokale und hinderten so Millionen Bürger an der Abstimmung. Sie sollen nun am 20. und 27. April wählen können. Die Wahlkommission will Ergebnisse erst dann bekannt geben, wenn alle Bürger abstimmen konnten.
 

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