Ab Sonnntag findet ein Seemanöver der USA mit Südkorea statt.
Nach dem nordkoreanischen Artillerie-Beschuss sind auf der südkoreanischen Insel Yeonpyeong die Leichen von zwei Zivilisten gefunden worden. Das berichtete der südkoreanische Fernsehsender YTN am Mittwoch. Bei dem Angriff waren am Dienstag zwei südkoreanische Soldaten getötet und 18 weitere Menschen verletzt worden.
Angespannte Lage
Die Lage auf der koreanischen Halbinsel bleibt äußerst angespannt. Das von den USA geführte UN-Kommando (UNC) in Südkorea rief Nordkorea am Mittwoch zu Gesprächen auf der Ebene von Generälen über eine Deeskalation auf. Der UNC-Kommandant Walter Sharp verurteilte Nordkoreas Vorgehen und rief das kommunistische Land auf, "diese unprovozierten Angriffe" einzustellen und sich an das Waffenstillstandsabkommen zu halten. "Diese Aktionen bedrohen den Frieden und Stabilität in der gesamten Region."
Seemanöver
Die Streitkräfte der USA und Südkoreas haben ein neues gemeinsames Seemanöver angekündigt. Die USA schicken dazu auch den atombetriebenen Flugzeugträger "USS George Washington" ins Gelbe Meer. Das viertägige Manöver vor der Westküste Südkoreas soll am Sonntag beginnen.
Zwar war die Übung bereits lange vor dem "unprovozierten Artillerieangriff" vom Dienstag geplant, sie demonstriere aber die Stärke der Allianz beider Länder, hieß es. Das Manöver unterstreiche zudem ihre "Verpflichtung zur Stabilität in der Region durch Abschreckung". Es sei verteidigungsorientiert. Nach Berichten der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap wurde China informiert.
Untersuchung
Das UNC kündigte eine Untersuchung des Zwischenfalls vom Dienstag an. Es war einer der schwerwiegendsten militärischen Zwischenfälle seit dem Korea-Krieg (1950-53). Das UNC hat seit dem Krieg die Aufgabe, über die Einhaltung des Waffenstillstands zu wachen. Beide koreanischen Staaten befinden sich völkerrechtlich noch im Kriegszustand, da bisher kein Friedensvertrag geschlossen wurde.