Der Boxweltmeister strebt eine Kandidatur bei der nächsten Wahl an.
Der amtierende Boxweltmeister im Schwergewicht, Vitali Klitschko, erwägt eine Bewerbung um das Präsidentenamt in seinem Heimatland Ukraine. Der 38-Jährige, der seit April Vorsitzender der ukrainischen "UDAR"-Partei ist, sagte in einem Interview mit der "Bild"-Zeitung, er denke über eine Kandidatur nach.
Er verurteilte die häufigen Tumulte im Parlament von Kiew als peinlich und unwürdig: Dies sei nicht europäischer Standard, betonte der Boxweltmeister, der am Samstag in Gelsenkirchen seinen WM-Titel gegen den Polen Albert Sosnowski verteidigt.
"Show im Parlament"
Klitschko erklärte die
Zwischenfälle mit den ethnischen Unterschieden in seinem Land: "Die Ukraine
ist ein Vielvölkerstaat mit rund 90 Nationalitäten - Menschen ganz
unterschiedlicher Herkunft, Sprache, Mentalität, Kultur, Religion", betonte
er. Die Folge davon seien viele politische Splittergruppen. Jede dieser
Gruppen wolle im Parlament von Kiew möglichst medienwirksam ihre Präsenz
gegen die jeweils andere Gruppe zeigen. "Was da manchmal im Parlament von
Kiew abgeht, ist reine Show", fügte der 38-Jährige hinzu.
Den Namen seiner Partei - "UDAR" bedeutet so viel wie Schlag - erklärte der Boxweltmeister auf diese Weise: "Nur gemeinsam sind wir stark - wie die fünf Finger einer Faust. Ein Finger alleine richtet wenig aus", sagte er. Gewalt lehne seine Partei jedoch ab.