Erstmals auch ein Massentierhalter betroffen - 30.000 Hühner werden getötet.
Die Vogelgrippe breitet sich in Deutschland aus. Nach dem Nachweis der Geflügelpest werden im deutschen Bundesland Schleswig-Holstein die Hühner einer Massentierhaltung getötet. In dem Zuchtbetrieb für Bruteier in Grumby bei Schleswig mit 30.000 Tieren hatte das nationale Referenzlabor zuvor die hochansteckende H5N8-Variante nachgewiesen.
Der Betrieb ist in Deutschland die erste Massentierhaltung, die von der aktuellen Vogelgrippe-Epidemie betroffen ist. Der Erreger gilt als ungefährlich für Menschen, ist aber eine erhebliche Bedrohung für Hausgeflügel.
Schleswig-Holsteins Landwirtschaftsminister Robert Habeck nannte die Situation besorgniserregend. "Wir können nach wie vor nur hoffen, dass dies ein Einzelfall ist." Die ersten Ausbrüche bei Hausgeflügel waren am Freitag bei zwei weitaus kleineren Höfen in der Nähe von Lübeck sowie in Mecklenburg-Vorpommern gemeldet worden.
Seit Sonntag gibt es in Sachsen einen ersten Vogelgrippe-Fall. Eine am Freitag am Cospudener See bei Leipzig gefundene Wildente habe den H5-Virus, sagte ein Stadtsprecher. Das hätten erste Untersuchungen ergeben. Ob es sich dabei jedoch um den aggressiven Typ H5N8 handle, sei noch unklar. Auch in Schleswig-Holstein ist mit dem Herzogtum Lauenburg ein weiterer Kreis von der Vogelgrippe bei Wildvögeln betroffen.
Erstmals war die H5N8-Variante der aktuellen Epidemie in Deutschland am 8. November bei verendeten Wasservögeln in Schleswig-Holstein nachgewiesen worden. Verendete Wildvögel wurden seither auch in Baden-Württemberg, Bayern und Mecklenburg-Vorpommern gefunden. Die Behörden reagierten mit einer massiven Ausweitung der Stallpflicht-Zonen vor allem in der Nähe von Seen und Flüssen. Damit soll eine Ansteckung über Kot oder verunreinigtes Wasser verhindert werden. Europaweit wurden aus mindestens sieben Ländern Geflügelpest-Nachweise bei Wildvögeln oder in Geflügelbeständen gemeldet.