Islam-Experte:

„Vollverschleierte Frauen sollen keine Sozialhilfe bekommen“

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Zudem warnt Hamed Abdel-Samad davor im Namen der Toleranz zu zulassen, dass die Intoleranten ihre Infrastrukturen ausbeuten.

Hamed Abdel-Samad ist deutsch-agyptischer Politikwissenschafter und scheut sich nicht durchaus kritisch über Religionen, darunter auch der Islam zu sprechen. Seit drei Jahren lebt er unter Polizeischutz, das er bei einem Vortrag in Kairo über die faschistischen Züge der Muslimbrüder gesprochen hat. Seitdem soll er getötet werden, weil er den Propheten Mohammed beleidigt habe. Laut eigener Aussage habe es auch in Deutschland Morddrohungen gegen ihn gegeben.

Jetzt veröffentlichte er ein neues Buch. „Der Koran. Botschaft der Liebe. Botschaft des Hasses“ ist der Titel des Werks, in dem er die heilige Schrift des Islams kritisch historisch analysiert. Der Inhalt des Korans sei mit der damaligen Geschichte in Kontext zu setzen und kann nicht 1:1 auf unsere Zeit angewandt werden.

Hamed Abdel-Samad
© dpa

Quelle: dpa

Das Kopftuch habe nichts mit Religionsfreiheit zu tun

Im Interview mit dem „Standard“ spricht er sich ganz klar gegen das Kopftuch, die Burka oder den Niqab aus. Für ihn fällt dies nicht unter die Religionsfreiheit. „Religionsfreiheit setzt Freiheit voraus – auch des Mädchens, das jetzt mit sieben oder neun Jahren mit Kopftuch in die Schule kommt. Wer schützt sie vor diesem religiösen Korsett?“, sagt er. Das Verschleierungsgebot hätte historische Gründe gehabt. „Mohammed lebte in Medina in einer sehr feindseligen Umgebung, deshalb sollten sich seine Frauen und die der Gläubigen verschleiern, damit sie auf der Straße nicht auffallen. Heute, vor allem in Europa, fällt eine Muslimin erst richtig auf, wenn sie ein Kopftuch oder einen Schleier trägt“, analysiert Abdel-Samad. Daher würde mit der vermeintlich religiösen Funktion eigentlich das Gegenteil erzielt werden.

Sozialhilfe für Burka-Trägerinnen streichen

Für ihn ist klar, dass vor allem Staatsbedienstete weder Kopftuch, noch Kreuz tragen dürfen. Seit Jahren wird von Islamisten das Kopftuch als Propagandamittel instrumentalisiert. „Das Akzeptieren solcher Symbole ist eine indirekte Unterstützung der islamistischen Propaganda“, glaubt er. Das Tragen einer Burka oder eines Niqab sieht er noch problematischer. Diese Frauen, die ihre Gesichter verdecken würden eine moralische Überlegenheit kommunizieren. Sie vermitteln, dass sie mit uns nichts zu tun haben wollen, sagt der Politikwissenschaftler. Er fordert, dass Burka-Trägerinnen staatliche Subventionen gestrichen werden. „Vollverschleierte Frauen dürfen keine Sozialhilfe erhalten, weil sie sich durch die Burka oder den Niqab 99 Prozent aller Berufschancen vergeben. Sie bemühen sich nicht, einen Job zu bekommen.“

Warnung an die Politik: „Seid nicht naiv“

Die Politik muss sich kritischer zeigen. „Die Politiker in Europa dürfen nicht naiv sein und im Namen der Toleranz zulassen, dass die Intoleranten ihre Infrastrukturen ausbeuten“, fordert er. Dem politischen Islam darf kein Platz geboten werden. „Das geschieht auch in Österreich, wo die Muslimbrüder arbeiten. Sie waren daran beteiligt, dass junge Österreicher nach Syrien gehen. Im 20. Bezirk wurden Spenden für die Jihadisten gesammelt und dafür geworben. Auch der Salafismus wächst in Europa krebsgeschwürartig“, warnt er.

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