Serbien

Vorerhebungen zu Mafia-Kontakten von Staatsfunktionären

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Premier Dacic hatte am Wochenende seine Begegnungen zu einem Kokain-Boss bestätigt.

Der serbische Sonderstaatsanwalt für Organisierte Kriminalität, Miljko Radisavljevic, hat am heutigen Mittwoch Vorerhebungen über Kontakte von Staats- und Polizeifunktionären zu einem Kokain-Boss eingeleitet. Die Polizei haben alle notwendigen Maßnahmen beauftragt, um die Natur und den Charakter dieser Kontakte aufzuklären, wurde der Sonderstaatsanwalt von Medien zitiert. Auch solle festgestellt werden, ob dabei Amtsgeheimnisse enthüllt worden seien, präzisierte Radisavljevic.

Der serbische Premier und Innenminister Ivica Dacic hatte am Wochenende bestätigt, vor gut vier Jahren mehrere Treffen mit dem nun flüchtigen Kokain-Boss Rodoljub Radulovic gehabt zu haben. Er sei von den Nachrichtendiensten nicht davor gewarnt worden, erklärte Dacic, nachdem Informationen über die Existenz von geheimdienstlichen Unterlagen an die Öffentlichkeit gelangten, die Kontakte des damaligen Innenministers zur Mafiagruppe des flüchtigen "Kokain-Königs" Darko Saric bezeugen sollen. Radulovic gilt als eine führende Figur dieser Gruppe. Er wurde im Vorjahr in Belgrad wegen des Schmuggels von 1,8 Tonnen Kokain aus Südamerika angeklagt.

Die Tageszeitung "Vecernje novosti" berichtete am Mittwoch, dass die Vorerhebungen den früheren Kabinettschef von Dacic, Branko Lazarevic, und mindestens fünf hohe Polizeifunktionäre betreffen. Dacic selbst wurde namentlich nicht genannt.

Die Mafia-Affäre hat die serbische Regierungskoalition stark erschüttert. Die führende Regierungspartei, die Serbische Fortschrittliche Partei (SNS) des Vizepremiers Aleksandar Vucic, hat am Montag allerdings beschlossen, das Regierungsbündnis mit den Sozialisten von Dacic vorerst nicht aufzulösen.

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