In New Hampshire

Vorwahlen: Macht Trump schon diese Woche alles klar?

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Im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner könnten bereits diese Woche die Weichen für eine Vorentscheidung gestellt werden. 

 Im Bundesstaat New Hampshire steht am Dienstag die nächste Vorwahl bevor, bei der darüber abgestimmt wird, wen die Partei als Herausforderer von Präsident Joe Biden aufstellt. Favorit ist Trump.

Sollte der Ex-Präsident sich nur eine Woche nach seinem Kantersieg bei der ersten Abstimmung der Republikaner in Iowa erneut mit überwältigendem Vorsprung durchsetzen, dürfte es für seine einzige verbliebene innerparteiliche Rivalin Nikki Haley sehr eng werden. Die ehemalige UNO-Botschafterin hofft jedoch, sich als ernst zu nehmende Alternative zu empfehlen und zu zeigen, dass der scheinbar unvermeidliche Kandidat doch verwundbar ist.

Haley  hofft auf Trendumkehr

Dafür muss Haley in New Hampshire aber mehr als nur einen Achtungserfolg erringen. Am besten wäre für sie ein Sieg. Falls es nur für den zweiten Platz reicht, sollte der Rückstand auf Trump zumindest nicht erneut wie in Iowa mehr als 30 Prozentpunkte betragen. New Hampshire erfüllt dafür einige Voraussetzungen: Die Wählerschaft gilt dort im Vergleich zu Iowa als weniger konservativ, was Haley zugutekommen könnte. Im Wahlkampf gibt sie sich als deutlich moderatere Bewerberin als Trump, die anders als der polarisierende Ex-Präsident auch den Demokraten Anhänger abjagen könnte. Sie hofft zudem auf breiten Rückhalt in der weiblichen Wählerschaft. Und die 52-Jährige wirbt damit, für die Zukunft zu stehen - anders als der 77-jährige Trump und der 81-jährige Biden.

Vor allem aber schielt Haley auf das Anti-Trump-Lager. Zuletzt hat sie verstärkt versucht, sich von dem Ex-Präsidenten abzugrenzen. In New Hampshire könnte sie davon profitieren. Die größte Wählergruppe stellen dort nicht parteigebundene Wähler, die im US-Wahlregister weder als Anhänger der Republikaner noch der Demokraten auftauchen. Diese sogenannten Unabhängigen dürfen in dem Bundesstaat im Nordosten der USA bei der Vorwahl der Republikaner mitmachen. Das gilt auch dann, wenn sie eigentlich eher zu den Demokraten tendieren. Allerdings gibt der Politologe Andrew Smith von der University of New Hampshire zu bedenken, dass Haley 70 bis 75 Prozent Rückhalt aus dieser Gruppe bekommen müsste, um zu gewinnen. "Das ist noch nie passiert. Das ist eine sehr hohe Zahl."

Auch die Umfragen sprechen kurz vor der Abstimmung tatsächlich für einen weiteren Sieg Trumps. Haley lag im Schnitt in New Hampshire etwa 14 Prozentpunkte hinter Trump, wie die Statistik- und Datenwebsite FiveThirtyEight ermittelt hat. Auf die Umfragen allein verlässt sich Trump jedoch nicht. In den vergangenen Tagen hat er sich praktisch täglich in New Hampshire blicken lassen, um vor Ort Wähler zu mobilisieren.

DeSantis' Rückzug  

Zusätzlich profitieren könnte Trump von Ron DeSantis' Rückzug aus dem Kandidatur-Rennen. Der Gouverneur von Florida erklärte angesichts eines dramatischen Umfrage-Rückstands am Sonntag seine Kampagne für beendet. Seinen Anhängern empfahl er, sich künftig hinter Trump zu scharen. In New Hampshire haben etwa zwei Drittel der DeSantis-Anhänger Trump als ihre zweitliebste Wahloption genannt, erläutert Politologe Smith.

Ein überzeugender Sieg Trumps ähnlich wie in Iowa wäre verheerend für Haley. Am 24. Februar macht der Vorwahlmarathon Halt in South Carolina. Dort liegt Trump in Umfragen sogar noch deutlicher vor Haley als in New Hampshire, obwohl diese aus dem Bundesstaat im Süden der USA stammt und dort einst Gouverneurin war. Umso wichtiger ist es für Haley, jetzt eine neue Dynamik anzukurbeln, wenn sie einen Durchmarsch Trumps doch noch verhindern will.

Wieder Biden gegen Trump

Gelingt Haley das nicht, käme es im November bei der Präsidentschaftswahl aller Voraussicht nach zu einer Neuauflage des Duells von 2020: Trump gegen Biden. Der derzeit amtierende Präsident gilt bei den Demokraten als gesetzter Kandidat. Aus formalen Gründen hält Bidens Partei dennoch Vorwahlen ab - so auch in New Hampshire. Allerdings kommt dort diesmal eine Besonderheit zum Zuge. Das Ergebnis in dem Bundesstaat ist nicht bindend. Das liegt daran, dass der eigentliche Vorwahl-Auftakt der Demokraten dieses Jahr auf Betreiben Bidens nach South Carolina am 3. Februar verlegt wurde. Er argumentiert, dass der demografisch vielfältigere Bundesstaat die Diversität der Anhängerschaft der Demokraten besser widerspiegelt als Iowa oder New Hampshire, wo nahezu ausschließlich Weiße leben.

Die Demokraten in New Hampshire bestanden dennoch auf den früheren Wahltermin. Auf den Stimmzetteln wird Biden daher nicht auftauchen. Allerdings kann sein Name von den Wählern per Hand eingetragen werden. Die vermeintlich freie Bühne wollen der wenig bekannte Kongressabgeordnete Dean Phillips und die Autorin Marianne Williamson nutzen, die durch Selbsthilfebücher bekannt wurde. Beide gelten jedoch als chancenlos.

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