Mehrere Opfer?

Vorwürfe gegen Frank Stronach: Ermittler packt aus

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Der austro-kanadische Unternehmer Frank Stronach sieht sich mit Vorwürfen sexueller Übergriffe konfrontiert.  

Wie berichtet, laufen in Kanada Ermittlungen wegen fünf Straftaten, darunter sexueller Übergriff und Vergewaltigung. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte am Samstag mit Verweis auf örtliche kanadische Polizeibeamte berichtet, Stronach sei im Vorort Aurora in Toronto kurzzeitig verhaftet worden, sei aber mittlerweile unter Auflagen wieder auf freiem Fuß.

Constable Tyler Bell von der Peel Regional Police packte nun über die Ermittlungen aus. So sollen sich die mutmaßlichen sexuellen Übergriffe von den 1980er Jahren bis ins Jahr 2023 erstreckt haben. Die Polizei geht von mehreren Opfern aus. Die Ermittler bitten Frauen, die Opfer von sexuellen Übergriffen geworden sind, sich zu melden.

Stronach muss am 8. Juli vor dem Gericht von Brampton (Ontario) erscheinen. Vor allem der Vorwurf der Vergewaltigung wiegt schwer. Nach kanadischem Gesetz droht bei diesem Verbrechen sogar lebenslange Haft.

Stronach weist Vorwürfe zurück

Stronachs österreichischer Anwalt Michael Krüger betonte, Stronach weise alle Vorwürfe als unbegründet von sich. Zuvor hatte Reuters bereits Stronachs kanadischen Anwalt Brian Greenspan zitiert, der alle erhobenen Vorwürfe "kategorisch" zurückwies. Stronach freue sich auf die Gelegenheit, auf die Vorhaltungen vollständig zu reagieren "und sein Vermächtnis als Philanthrop und Ikone der kanadischen Geschäftswelt aufrechtzuerhalten", hieß es. 

Seitens des Magna-Konzerns wurde laut Reuters mitgeteilt, man habe keine Kenntnis von der Untersuchung oder den erhobenen Vorwürfen. Auch verwies man darauf, dass Stronach keine Verbindung zu Magna mehr habe, seit er im Jahr 2010 die Kontrolle abgegeben hat.

Stronachs ehemalige Assistentin Carolin Handl wusste auf APA-Anfrage nichts über die Vorwürfe. Sie betonte aber, dass sie - solange sie für Stronach gearbeitet hatte - diesen stets als "sehr integre Person" wahrgenommen habe. Sie könne sich "nicht vorstellen, dass diese Anschuldigungen wahr sind".

Im Jahr 2012 stieg Stronach in die österreichische Politik ein: Das von ihm gegründete "Team Stronach" war er im Nationalrat und in mehreren Landtagen vertreten. Er zog sich aber persönlich bereits im Jänner 2014 von seinem bei der Nationalratswahl 2013 errungenen Mandat wieder zurück - schon am Wahlabend war der damals 81-Jährige enttäuscht, dass ihm die Österreicher nicht einmal sechs Prozent der Stimmen geschenkt hatten. Die Partei löste sich im Jahr 2017 wieder auf.

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