Eyjafjallajökull ist beim Ausspucken von Asche wieder "explosiver aktiv". Erste Flughäfen mussten bereits schließen.
Der Gletschervulkan in Island ist beim Ausspucken von Asche wieder "explosiver aktiv". Das teilte das Meteorologische Institut in Reykjavik in einer am Donnerstagabend veröffentlichten Analyse mit. Nach einer Prognose des Meteorologischen Institutes in London von Freitag früh bewegte sich die Aschewolke vom südlichen Island auf die Westküste Irlands und das nordwestliche Schottland zu.
Irland betroffen
In der Nacht auf Freitag hatte die irische
Luftfahrtbehörde IAA die Schließung der Flugplätze Donegal, Sligo, Knock,
Galway und Kerry angeordnet. In den Morgenstunden wurde die Sperre wieder
aufgehoben. In den kommenden Tagen müssten Passagiere aber immer wieder mit
Störungen rechnen, erklärte die IAA. Der österreichische Luftraum war und
bleibt laut Austro Control von der Vulkanasche weiter unbeeinträchtigt. Auch
am Wochenende seien aus derzeitiger Sicht keine Störungen zu erwarten, sagte
ein Sprecher.
Explosionen
In Reykjavik hieß es, dass wieder mehr Schmelzwasser
von der östlichen Seite des Gletschers Eyjafjallajökull in den Krater
einlaufe. Deshalb komme es im Inneren des Vulkans bei der Vermischung mit
Magma erneut zu Explosionen. Die dabei erzeugte Wolke aus Rauch und Asche
ereiche eine Höhe zwischen vier und neun Kilometern.
Anzeichen für ein bevorstehendes Ende des Ausbruchs gebe es keine, erklärten die isländischen Vulkanologen. Mitte der Woche hatten die Experten erklärt, dass die Kraft der Eruption nachgelassen habe und die chemische Zusammensetzung der Vulkanasche weit weniger gefährlich für die Luftfahrt sei als vor zwei Wochen. Der Wind trage sie bei weitem nicht mehr so weit.
Erstmals Schließung von Schulen in Südisland
Der
verstärkte Asche-Niederschlag des Eyjafjalla-Vulkans hat erstmals zur
Schließung von Schulen geführt. Wie das isländische Portal "visir.is"
berichtet, mussten in der Gegend von Vík an der isländischen Südküste am
Freitag mehrere Schulen gesperrt werden. Die Bewohner der Region wurden vom
Zivilschutz aufgefordert, sich vorerst nicht unnötig ins Freie zu begeben
sowie Türen und Fenster zu versiegeln.
Die Umweltbehörde in Reykjavik hatte davor eine Überschreitung bestimmter Grenzwerte festgestellt und vor einer Gesundheitsgefährdung der Bevölkerung durch Giftstoffe in der Luft gewarnt. Der Vulkan im Bereich des Eyjafjalla-Gletschers hat in den vergangenen Tagen seinen Ascheausstoß wieder verstärkt.
In der Nacht auf Freitag erreichte die Aschewolke aus dem Vulkan erstmals seit Wochen wieder eine Höhe von mehr als zehn Kilometern. Im Flugverkehr in Irland und Großbritannien sowie bei Transatlantik-Flügen kommt es bereits seit einigen Tagen immer wieder zu Störungen. Wissenschafter in Reykjavik gehen davon aus, dass der Vulkan bis auf weiteres tätig bleiben und immer wieder Asche ausstoßen wird.