Rund 1.600 Menschen in der Umgebung mussten in Sicherheit gebracht werden.
Wegen eines heftigen Ausbruchs des guatemaltekischen Vulkans Pacaya hat Staatschef Alvaro Colom den Notstand für drei Regierungsbezirke ausgerufen. Der Notstand in den Departamentos Escuintla im Süden, Guatemala im Zentrum und Sacatepequez im Westen des Landes gelte zunächst für 15 Tage, erklärte das Präsidialbüro in der Nacht auf Freitag in Guatemala-Stadt.
Aschewolke
Der Vulkan im Süden des zentralamerikanischen Landes
stößt Asche und Sand aus, auch die Hauptstadt Guatemala ist von der
Aschewolke des rund 50 Kilometer entfernten Vulkans betroffen. Die Gebäude
der Altstadt waren von einer grauen, bis zu drei Zentimeter dicken
Ascheschicht überzogen. Der Staub verursachte mehrere Verkehrsunfälle.
Erste Opfer
Durch den Vulkanausbruch kam mindestens ein Mensch
ums Leben. In der Nähe des 2.552 Meter hohen Kraters wurde die Leiche eines
Fernsehjournalisten entdeckt, der über den Ausbruch berichten wollte. Der
Reporter von Canal 7 sei von einem Steinschlag getroffen worden, berichtete
sein Kollege Vinicio Fuentes. Zudem wurden nach dem Vulkanausbruch drei
Kinder im Alter von sieben, neun und zehn Jahren vermisst. Vor eineinhalb
Wochen wurden eine venezolanische Touristin und ihr einheimischer
Reiseführer in einem durch den Pacaya ausgelösten Erdrutsch begraben.
Nach Angaben des Leiters des Katastrophenschutzes, Alejandro Maldonado, wurden 1.600 Menschen in der Umgebung des Vulkans in Sicherheit gebracht. 600 von ihnen seien in Notunterkünften untergekommen. Die genauen Schäden an Infrastruktur und Gebäuden müssten erst noch untersucht werden. Die Flüge am internationalen Flughafen von Guatemala-Stadt wurden vorerst ausgesetzt, sie wurden auf andere Airports umgeleitet. In Guatemala gibt es 288 Vulkane, derzeit sind acht von ihnen aktiv.