Drama in Belgien
Waffennarr erschießt eigenen Sohn (15)
14.03.2010
Der Täter tötete außerdem einen Polizisten und erschoss sich dann selbst.
Familiendrama in Belgien: Ein Vater hat am Sonntag im flämischen Riemst seinen 15-jährigen Sohn erschossen. Bei einem anschließenden Feuergefecht mit der Polizei im Haus seiner Ex-Frau im nahe gelegenen Bilzen tötete der 53-Jährige außerdem einen Polizisten und kam dann selbst durch eine Kugel ums Leben, wie die Nachrichtenagentur Belga berichtete. Unklar blieb zunächst, ob der Mann durch eine Polizeikugel starb oder sich selbst erschoss.
Gesetz umgangen
Auch auf seine Ex-Frau, von der er sich vor mehr
als zwei Jahren hatte scheiden lassen, hatte der Mann geschossen. Er war den
Behörden bereits als aggressiv bekannt. Er habe "aus familiären Gründen den
Kopf verloren", sagte die belgische Innenministerin Annemie Turtelboom. Sie
fuhr an den Ort des Geschehens, nachdem sie über den Tod des Polizisten
informiert worden war.
Der Täter war nicht als Inhaber von Schusswaffen registriert, wie Belga berichtete. "Wir haben in Belgien eines der strengsten Waffengesetze, aber dieses Gesetz ist trotzdem umgangen worden", sagte der zuständige Staatsanwalt Ivo Delbrouck. "Der Mann war offensichtlich besessen von Waffen." Die Behörden wollten die Hintergründe und den genauen Tathergang noch ermitteln.
Ähnlicher Vorfall
Der getötete Polizist war ein
Familienvater mit zwei erwachsenen Kindern. Der 54-Jährige sollte in zwei
Jahren in Pension gehen. Er habe mit einem Kollegen den Täter im Badezimmer
der Wohnung in Bilzen angetroffen; die beiden Beamten wollten dann das
Gebäude wieder verlassen, um Verstärkung zu holen.
Dabei sei der eine von hinten getroffen worden, als er im Treppenhaus stolperte und hängenblieb - er habe nicht mehr fliehen können, berichtete Belga. Bereits vor einigen Jahren war der Täter in einen Vorfall mit Schusswaffen verwickelt gewesen. Damals sollen ihm mehrere Waffen weggenommen worden sein.