Auf den Färöer Inseln wurden 136 Langflossen-Grindwale abgeschlachtet.
Färöer Inseln. Das Meer-Wasser färbt sich blutrot in einer Bucht südlich der Inselgruppen-Hauptstadt Tórshavn. Fischer und freiwillige Helfer schlachten mit Haken und Messern mehr als hundert Langflossen-Grindwale ab. "Grindrap" nennen die Bewohner des nordatlantischen Inselstaat dieses grausame Massaker.
Laut Tierschutzorganisation "Sea Shephard" ist es das 6. "Grindrap" – das traditionelle Wal-Schlachten – in diesem Jahr. Aktuellen Meldungen zufolge diesen Mittwoch 136 Langflossen-Grindwale getötet worden.
Die Massaker gelten als Männlichkeitsritual auf dem Inselstaat. Das Fleisch der Tiere schmeckt den Färingern, es wird an die Helfer verteilt – auch wenn es hoch belastet ist mit Umweltgiften (Quecksilber, Dioxine) und die Empfehlung gilt, es höchstens einmal im Monat zu essen.
Zieht eine Wal-Schule in Küstennähe vorbei, treiben sie die Fischer in die Tötungsbucht. Die Jäger machen es sich zunutze, dass Grindwale besonders soziale Tiere mit starkem Familienzusammenhalt sind. Strandet ein Tier, folgen ihnen die anderen oft.
Die Tiere werden an Land gezerrt und abgemetzelt. Der Todeskampf kann dabei mehrere Minuten dauern.