Blutiges Nordkorea
Warum Kim seinen Onkel hinrichten ließ
13.12.2013
Erschossen, weil er nicht klatschte. Nach Todesurteil sofort exekutiert.
Jang Song Thaek, (67), war jahrelang die mächtige Nummer zwei im Despotenstaat Nordkorea, er galt als graue Eminenz des Regimes und Förderer von Jung-Diktator Kim Jong-un (30).
Donnerstag wurde er nach einem Militärprozess hingerichtet, aus dem Weg geräumt. Die Henker erschossen ihn mit Maschinengewehren: „Er war ein Verräter, abscheulicher, menschlicher Abschaum und mieser als ein Hund“, wird er seither von der Führungsgilde in Nordkorea beschimpft.
Korrupt, Sex mit mehreren Frauen und spielsüchtig.
Vorwürfe. Hintergrund für die blutrünstige Rache des jungen Diktators an seinem Onkel: Angst und Eifersucht. Bereits seit dem Tod des früheren Machthabers und Vaters von Kim Jong-un, Kim Jong-il, soll der Onkel „hinter der Kulissen ein Doppelspiel“ betrieben haben.
Er zielte auf die Machtübernahme in Nordkorea hin, hielt wenig von seinem Neffen, zollte ihm nicht den
nötigen Respekt: „Er war arrogant und unverschämt, weigerte sich, von seinem Stuhl aufzustehen, klatschte nur halbherzig“, zitiert die „Washington Post“ aus dem Report des nordkoreanischen Gerichts.
Führung
Aus reiner Machtgier habe er Intrigen angezettelt, wollte einen Umsturz herbeiführen. Auch wird ihm „Fraktionsbildung, Korruption, Devisen-Verschwendung, Sex mit mehreren Frauen, Spielsucht und Ausverkauf von Rohstoffen an China“ zur Last gelegt.
Nordkorea- Experte Andrei Lankow sagt im „Spiegel“ : „Kim Jong-un wollte seinen Ex-Mentor loswerden und wird jetzt die alte Garde seines Vaters durch neue Gesichter ersetzen.