Salah Abdeslam rutschte bei fer Festnahme ein Zettel aus seinem Hosenbein.
Der mutmaßliche Mittäter der Pariser Anschläge, Salah Abdeslam, hatte offenbar auch einen Anschlag in Brüssel geplant. Abdeslam habe in ersten Vernehmungen am Samstag ausgesagt, er sei "bereit" gewesen, "etwas in Brüssel zu tun", sagte der belgische Außenminister Didier Reynders am Sonntag.
Mysteriöser Zettel
Bei der Festnahme am Freitag rutschte dem Terror-Paten ein mysteriöser Zettel aus dem Hosenbein. Wie auf Fotos zu erkennen ist, blieb dieser Zettel dann auf dem Gehsteig liegen. Was steht aber auf diesem Stück Papier und warum wollte es Salah Abdeslam verstecken? Die Mutmaßungen gehen dabei von einem neuen Terror-Plan bis hin zu Namen von Komplizen.
Frankreich will Auslieferung
Abdeslam war am Freitag bei einem Großeinsatz der Polizei im Brüsseler Problemviertel Molenbeek gefasst worden. Der 26-Jährige soll bei der Vorbereitung und Ausführung der Pariser Anschläge eine entscheidende Rolle gespielt und vor allem logistische Hilfe geleistet haben. Frankreich fordert nun seine Auslieferung.
Gegen Abdeslam wurde am Samstag in Brüssel offiziell ein Ermittlungsverfahren wegen Terrorvergehen eingeleitet. Anschließend wurde er in ein Hochsicherheitsgefängnis in Brügge gebracht.
Weitere Verdächtige
Nun wird noch nach zwei Verdächtigen gefahndet, die an den Anschlägen beteiligt gewesen sein sollen. Die internationale Polizeibehörde Interpol rief alle Mitgliedsländer zu erhöhter Wachsamkeit bei Grenzkontrollen auf. Frankreich entsandte zusätzlich 5.000 Polizisten an seine Grenzen, wie Innenminister Bernard Cazeneuve mitteilte.
Unterdessen wurde der am Mittwoch festgenommene mutmaßliche französische Jihadist Youssef Ettaoujar beschuldigt, einen Angriff in Frankreich geplant zu haben. Die Richter ordneten deswegen seinen Verbleib in der Haft an. Im März 2014 war Ettaoujar wegen des Versuchs, sich in Syrien Jihadisten anzuschließen, zu vier Jahren Gefängnis verurteilt worden. Im vergangenen Oktober kam er auf freien Fuß, befand sich nach den Pariser Anschlägen aufgrund des danach verhängten Ausnahmezustands aber im Hausarrest.