Die Putztrupps für die ölverklebten Vögel arbeiten wie am Fließband.
Das Drama in der Tierwelt durch die BP-Ölkatastrophe wird in einem Tierrettungszentrum bei New Orleans besonders deutlich: „Fast 90 Prozent der verölten Vögel wurden in den letzten sechs Tagen angeliefert“, sagt Chef Jay Holcomb beim ÖSTERREICH-Lokalaugenschein. 415 Pelikanen hat sein Team bisher das Leben gerettet. Die Bilder gehen unter die Haut: In einem Holzverschlag hocken 20 Pelikane, ihr Federkleid ist pechschwarz, ölverkrustet. Sie schmiegen sich aneinander, die Augen sind voller Angst aufgerissen.
Letzte Chance.
Ohne Hilfe wären sie dem Tod geweiht: „Das
Öl zerstört die Wärmeregulierung des Federkleides“, erklärt Holcomb. Die
Vögel sterben an Unterkühlung, trotz der Bruthitze. Gefangen werden sie von
Profis in den nahen Sümpfen – per Boot, Pkw oder gar Helikopter angeliefert.
Teamarbeit.
Vier Helferteams reinigen in einer brütend heißen
Halle die Tiere: Das klebrige Öl wird von Federkleid, Schnabel und Füßen mit
einfachem Geschirrspülmittel rausgewaschen. Die Zeit drängt, wegen der
rapide wachsenden Zahl angelieferter Vögel wächst der Rückstau:15
Holzverschläge mit je 15 ölgeschwärzten Pelikanen stehen in der Halle.
Tortur.
Bis zu 48 Stunden lang müssen die Tiere auf die
Reinigung warten, so Holcomb. Die gewaschenen Tiere landen im „Camp
Pelikan“, dem Erholungslager. Nach einer Woche werden sie freigelassen.