Rechtliche Fragen offen

Washington legalisiert Marihuana

06.12.2012

Der Anbau und der Verkauf von Marihuana ist aber weiter verboten.

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Cannabis-Konsumenten im US-Bundesstaat Washington können seit Donnerstag ihren Joint ohne Angst vor der Justiz rauchen. In dem liberalen Staat im Nordwesten der USA trat die vor einem Monat per Volksabstimmung beschlossene Legalisierung des Gelegenheitsgenusses von Marihuana in Kraft - eine Premiere in den Vereinigten Staaten. Viele rechtliche Fragen sind aber noch ungeklärt, da der Anbau und Verkauf von Marihuana weiter verboten sind.

Alle Menschen über 21 Jahre können in Washington fortan bis zu 28 Gramm Cannabis straffrei mit sich führen. In der Öffentlichkeit sind Joints aber verboten. Wer beim Rauchen auf öffentlichen Plätzen erwischt wird, muss 50 Dollar Strafe zahlen. Für Autofahrer gilt eine Grenze des Cannabis-Wirkstoffs THC, die 0,8 Promille Alkohol entspricht.

Regelung fehlt

Die Behörden in Washington haben aber noch keine Regelung für den Anbau und den Verkauf von Cannabis getroffen. Dies könnte US-Medien zufolge noch ein Jahr dauern. Geplant sind staatliche Verkaufsstellen, noch ist Marihuana aber nur illegal über den Schwarzmarkt erhältlich. Das US-Justizministerium warnte, dass weiter das Bundesgesetz gelte, unter dem der Besitz des Rauschmittels verboten ist. Wer mit Marihuana in Gebäuden von Bundesbehörden, auf Militärgelände oder in Nationalparks angetroffen wird, bekommt weiter Probleme mit der Justiz.

Parallel zur Präsidentschaftswahl am 6. November hatten sich Washington und Colorado für die Legalisierung des Marihuana-Konsums ausgesprochen. In Colorado darf ab dem 5. Januar straffrei gekifft werden. Zuvor war Marihuana bereits in einigen US-Bundesstaaten für medizinische Zwecke erlaubt worden.

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