Tierisch schlau

Wegen Blase: Deshalb werden diese Echsen nicht gefressen

22.09.2024

Tauchgänge können mindestens 20 Minuten dauern

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© getty/Symbolbild
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Echsen sind keine Fische - zumindest einige Arten können dennoch vorübergehend unter Wasser atmen. Die Anolis-Echsen produzieren dafür gezielt eine große Luftblase über ihren Nasenlöchern, berichtet eine Forscherin im Fachjournal "Biology Letters". Praktisch ist das, sobald ein Fressfeind naht: Die kleinen Echsen tauchen dann für einige Zeit ab und bleiben häufig verschont.

"Die Hühner-Nuggets des Waldes"

"Anolis-Echsen sind so etwas wie die Hühner-Nuggets des Waldes. Vögel fressen sie, Schlangen fressen sie", sagte Lindsey Swerk von der Binghamton University. "Indem sie ins Wasser springen, können sie vielen ihrer Fressfeinde entkommen."

Dass die Tiere mindestens 20 Minuten, wahrscheinlich auch länger unter Wasser bleiben können, sei bereits bekannt gewesen, erläuterte Swerk. Obwohl es naheliegend sei, dass die Luftblase dazu diene, die Zeit zu verlängern, die die Echsen tauchen können, sei dies bisher nicht empirisch untersucht worden. Die aktuelle Analyse bei der Art Anolis aquaticus zeige nun, dass die Verlängerung tatsächlich auf Atemluft aus der Blase zurückgehe und nicht etwa auf besondere Eigenschaften der Haut oder die Fähigkeit zum Luftanhalten.

Mit einer Substanz eingerieben 

Swerk hatte die Tiere dafür mit einer Substanz eingerieben, die die Bildung der typischen Blasen verhinderte. In der Folge blieben sie etwa ein Drittel kürzer unter Wasser. Anolis aquaticus lebt in den tropischen Wäldern im Süden Costa Ricas, fast immer in der Nähe kleiner Bäche. Vor Feinden dort hinein flüchten zu können, bietet ihnen darum einen merklichen Überlebensvorteil.

Unter Insekten und anderen Wirbellosen nutzen zahlreiche Arten Luftblasen, um sich zeitweise oder immer auf oder unter Wasser aufhalten zu können. Wasserspinnen zum Beispiel bauen aus Spinnenseide eine Art Taucherglocke zwischen Wasserpflanzen, die sie mit Luft von der Oberfläche füllen. Schwimmkäfer nehmen einen Luftvorrat unter ihren Flügeldecken mit unter Wasser. Und Hakenkäfer können dank einer dünnen Luftschicht um ihren Körper, in die ständig Sauerstoff aus dem Wasser nachströmt, dauerhaft unter Wasser leben.

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