EU-Gipfel
Wegen ISIS: EU macht Grenzen dicht
09.10.2014Die EU-Innenminister überlegen schärfere Kontrollen an den EU-Außengrenzen.
Rund 3.000 EU-Bürger sollen in Syrien kämpfen – davon 140 aus Österreich. Rund 60 Österreicher sollen bereits zurück sein (sie werden vom Verfassungsschutz beobachtet).
EU-Anti-Terror-Beauftragter Gilles de Kerchove rechnet damit, dass EU-weit rund 1.000 ISIS-Kämpfer wieder heimkommen werden – von ihnen könnte eine Terrorgefahr ausgehen.
Das ruft jetzt die EU-Innenminister auf den Plan: Innenministerin Johanna Mikl-Leitner tritt in ÖSTERREICH für schärfere Grenzkontrollen an den Schengen-Außengrenzen (etwa zu Kroatien) ein:
■ Nicht-EU-Bürger: Ihre Pässe werden schon jetzt lückenlos ins Schengener Informationssystem (SIS) eingelesen.
■ EU-Bürger: Viele ISIS-Kämpfer sind aber EU-Bürger, so Mikl-Leitner. Ihre Pässe werden nur stichprobenartig durch das SIS überprüft. Die Rechtslage erlaube es nicht, so Mikl-Leitner, dass alle EU-Bürger so scharf kontrolliert werden. Das will sie jetzt ändern: „Technisch wäre eine systematische SIS-Prüfung jedes Einreisenden an der EU-Außengrenze problemlos machbar.“ Man brauche EU-weit einen Automatismus.
Mikl: „Eine Null-Toleranz-Politik gegen Dschihadisten heißt auch, dass wir jedes mögliche Schlupfloch schließen müssen.“
(gü)
Asyl: Durch Quote 10.000 weniger
Die EU-Innenminister berieten auch eine Aufteilung der Asylweber in der EU – ÖSTERREICH berichtete: Mikl-Leitner und ihr deutscher Kollege Thomas de Maizière traten für eine EU-weite Quote ein. Für Österreich wäre das eine Entlastung: Dann hätte etwa Österreich 2013 10.275 Asylwerber weniger zu versorgen gehabt.