Drama in Kanada

Weil sie ihren Sohn auf Diät setzten, wurde er blind

05.10.2017

Eigentlich wollten sie ihrem Kind nur helfen, doch machten alles nur noch schlimmer.

Zur Vollversion des Artikels
© Symbolbild/Getty Images
Zur Vollversion des Artikels

Ein Elfjähriger aus Kanada leidet an zahlreichen Lebensmittelallergien, die auch zu schrecklichen Hautausschlägen geführt hatten. Um ihrem Kind zu helfen, erstellten die Eltern ihm einen speziellen Diätplan, der ihn vor den Folgen der Unverträglichkeiten schützen sollte.

In seinem Ernährungsplan waren unter anderem Kartoffeln, Äpfel, Gurken, Haferflocken, Schweine- und Lammfleisch enthalten. Allerdings hatte dieser Plan eine folgenschwere Lücke. Dem Kind fehlte Vitamin A. Es entwickelte eine Mangelernährung, die erst viel zu spät erkannt wurde. Denn innerhalb von acht Monaten verschlechtere sich sein Sehvermögen enorm.

Er wurde nachtblind, seine Augen wurden trocken und reagierten sehr empfindlich auf Licht. Er konnte immer weniger sehen. Im Krankenhaus diagnostizierten die Ärzte schließlich den Vitamin-A-Mangel. Laut dem Magazin „Sciencealert“ konnte er zu diesem Zeitpunkt Bewegungen nur noch ab einem Abstand von 30 Zentimetern erkennen.  

Durch seine Ernährung erhielt er viel zu wenig Carotin. Dies wird im Körper zu Vitamin A umgewandelt, das maßgeblich die Augenfunktionen unterstützt. Es bildet den Sehfarbstoff, zudem hält es die Hornhaut feucht.

Zwei Wochen lang erhielt der junge Patient hochdosierte Vitamingaben, um sein Augenlicht retten zu können. Nach acht Wochen normalisierte sich auch die Tränenflüssigkeit wieder. Allerdings waren die anfänglichen Erfolge der Therapie nur von kurzer Freude. Ein Test ergab, dass sein Sehvermögen offiziell noch dem eines Blinden entspricht. Wie es dem Buben mittlerweile geht, ist unbekannt. Aber Fachärzte bezweifeln, dass er jemals wieder normal sehen wird.

Ärzte warnen daher vor einer mangelnden Ernährung bei Kindern. Man solle diese so ausreichend gestalten, wie möglich. Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO sterben jährlich eine Million Kinder an den Folgen eines solchen Vitamin-A-Mangels. Rund eine halbe Million erblinden jährlich. Besonders in Afrika und Asien ist dies ein großes Problem.

Zur Vollversion des Artikels