Proteste

Weiter Streit um Grab von Nazi-Verbrecher

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Priebkes Sarg ist weiter auf Flughafen bei Rom, Anwalt protestiert.

Die sterblichen Überreste des am vergangenen Freitag in Riom gestorbenen Nazi-Kriegsverbrechers Erich Priebke befinden sich weiterhin auf einem Militärflughafen bei Rom. Dies berichtete Priebkes Anwalt Paolo Giachini. Er dementierte somit italienische Medienberichte, nach denen die Leiche Priebkes am Mittwochabend abgeholt und weggebracht worden sei.

Leiche "entführt"
Giachini klagte, dass Priebkes Leiche am Dienstagabend von der Polizei „entführt“ worden sei, nachdem es vor dem in der Ortschaft Albano geplanten Totengedenkmesse des Ex-SS-Mannes zu Tumulten gekommen war. „Priebkes Angehörige wollen wissen, wo genau die Leiche ist. Sie wollen sie zurückbekommen“, betonte der Anwalt. Die beiden Söhne seines früheren Mandanten verlangten, dass ihr Vater "katholisch bestattet" werde und seine sterblichen Überreste "respektiert" würden, sagte der Anwalt.

Giachini betonte, er habe Kontakte zum deutschen Konsulat für eine Überführung von Priebkes Überreste nach Deutschland aufgenommen. „Man muss einige bürokratische Probleme noch lösen“, betonte Giachini. Priebkes brandenburgische Heimatgemeinde Hennigsdorf bei Berlin lehnten es jedoch bisher ab, den ehemaligen SS-Offizier zu bestatten.

Vehemente Proteste
Der Sarg des am Freitag im Alter von 100 Jahren gestorbenen Priebkes, der im März 1944 an dem Nazi-Massaker an 335 Zivilisten in der Nähe von Rom beteiligt gewesen war, war am Dienstagabend zum Flughafen gebracht worden, nachdem in der Kleinstadt Albano vor dem Totendienst für Priebke vehemente Proteste ausgebrochen waren. Eine Trauerfeier, die von der erzkonservativen Piusbruderschaft organisiert wurde, musste am Dienstagabend abgebrochen worden.

Laut Giachini müssen die italienischen Behörden eine Lösung im Streit um die letzte Ruhestätte Priebkes finden. Italien habe Priebke zu Lebzeiten aus Argentinien ausliefern lassen, ihn verurteilt und jahrelang im Hausarrest gelassen, sagte Giachini am Mittwochabend: "Jetzt soll Italien die heiße Kartoffel behalten".

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