Deutschland

Weiterer Neonazi-Helfer gefasst

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Der Mann soll die Schusswaffe und Munition für Morde beschafft haben.

In Deutschland ist ein weiterer mutmaßlicher Helfer der rechtsextremen Zwickauer Terrorzelle festgenommen worden. Der 31-Jährige sei am Mittwoch in der Früh in Düsseldorf gefasst worden, teilte die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mit. Er soll den Mitgliedern der terroristischen Vereinigung "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) eine Schusswaffe samt Munition verschafft haben. Der mutmaßliche Terrorhelfer sei dringend verdächtig, Beihilfe zu sechs vollendeten Morden und einem versuchten Mord der Neonazi-Terroristen geleistet zu haben.

Nach den bisherigen Erkenntnissen der Ermittler war der Beschuldigte in den Jahren 1999 und 2000 im rechtsextremistischen "Thüringer Heimatschutz" aktiv. Bis 2003 habe er Kontakte in rechtsradikale Kreise unterhalten. Zeitweilig soll er der Einzige aus dem rechtsextremistischen Umfeld des NSU gewesen sein, der unmittelbaren Kontakt zur Zwickauer Zelle hatte.

Süddeutsche Zeitung: Helfer soll NPD-Funktionär gewesen sein
Der am Mittwoch festgenommene mutmaßliche Terrorhelfer Carsten S. war einem Zeitungsbericht zufolge Funktionär der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD). Der heute 31-Jährige stand nach Erkenntnissen des Verfassungsschutzes 1999 an der Spitze des NPD-Kreisverbands Jena, wie die "Süddeutsche Zeitung" (Donnerstag-Ausgabe) berichtete. Außerdem gehörte S. dem Bericht zufolge dem Thüringer Landesvorstand und als Landesvertreter dem Bundesvorstand der NPD-Jugendorganisation "Junge Nationaldemokraten" an.

S. ist demnach der zweite ehemalige NPD-Funktionär, der als mutmaßlicher Helfer der Zwickauer Neonazi-Zelle festgenommen wurde. Bereits seit November sitzt der frühere Vizevorsitzende der Thüringer NPD, Ralf Wohlleben, als mutmaßlicher Unterstützer der Terrorzelle in Untersuchungshaft. Nach Informationen der "SZ" soll der in Düsseldorf festgenommene S. Verfassungsschützern bereits 1999 als der Mann aufgefallen sein, der im direkten Telefonkontakt zu dem untergetauchten Neonazi-Trio gestanden sein soll - lange Zeit als einziger aus der rechtsextremen Szene Jenas.

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