Überschwemmungen
1,3 Mio. Chinesen fliehen vor dem Wasser
15.06.2008
Nach den heftigen Unwettern in China haben die Evakuierungsmaßnahmen begonnen. Für die kommenden Tage werden weitere Regenstürme erwartet.
Bei schweren Unwettern und Erdrutschen in China sind mindestens 74 Menschen ums Leben gekommen. Sieben Personen gelten als vermisst. Aus Angst vor den Überschwemmungen sind 1,27 Millionen Menschen auf der Flucht. Am Montag wurde bereits die Stadt Wenchuan geräumt, die sich im Epizentrum des Erdbebens vom 12. Mai befand.
Regen nach dem Beben
In Luliang in Nordchina wurden 19 Arbeiter
von einem Erdrutsch verschüttet. Nur einer wurde gerettet. Die
Überschwemmungen im Süden sollen noch schlimmer werden. Für die nächsten
zehn Tage sind weiter heftige Regenfälle vorhergesagt. Die Niederschläge in
den Provinzen Guizhou, Yunnan und Sichuan, die vor einem Monat von dem
verheerenden Erdbeben heimgesucht worden waren, bei dem über 80.000 Menschen
starben, liegen weit über dem Vorjahr.
Hochwasser vorhergesagt
Weitere Regionen im Perlflussdelta
drohen überschwemmt zu werden. Für den Xijiang-Fluss, einen wichtigen
Zufluss des Perlflusses, der bei Hongkong ins Meer mündet, wurde
gefährliches Hochwasser vorhergesagt. In der Stadt Wuzhou lag der
Wasserstand schon fünf Meter über der normalen Warnschwelle.
Ein Land im Chaos
Die schweren Regenfälle und Überschwemmungen
haben schon tausende Häuser zerstört, Verkehrsverbindungen unterbrochen,
Stromausfälle ausgelöst und die Ernte auf einigen hunderttausend Hektar
vernichtet. Die Schäden werden auf hunderte Millionen Euro geschätzt. Die
ohnehin hohen Lebensmittelpreise schossen allein am Samstag um bis zu 70
Prozent in die Höhe, weil das Angebot auf den Märkten knapp wurde.
Flucht vor dem Wasser
Immer mehr Menschen wurden vor den Fluten
in Sicherheit gebracht oder traten selber die Flucht an. In der südlichen
Stadt Lechang wurden 100.000 Menschen evakuiert, weil der Wujiang-Fluss
gefährlich angestiegen war. In Yongzhou in der Provinz Hunan flüchteten
180.000 Menschen vor den Wassermassen. Auch in der Nachbarprovinz Jiangxi
gab es an zwölf Flüssen Hochwasseralarm.