Erneuter Amoklauf in den USA: Ein 14-Jähriger verletzte mit Schüssen Schüler und Erwachsene - und richtete sich selbst.
Aus Wut über einen Schulverweis hat ein 14-jähriger Schüler in Cleveland (US-Bundesstaat Ohio) zwei Lehrer und zwei Mitschüler zum Teil schwer verletzt und sich dann selbst erschossen. Der ganz in schwarz gekleidete Bursche war am Mittwoch mit einem Revolver in jeder Hand in das Schulhaus gestürmt und hatte das Feuer eröffnet.
Wie erhielt der Bub den Revolver?
Nach Angaben von US-Medien
hatte der Bub in der Vergangenheit bereits mit einer Gewalttat gedroht. "Doch
vor allem geht die Frage um: Wie ist der Bursche in den Besitz der Revolver
gekommen?", fragte ein Kommentator im Fernsehsender CNN am
Donnerstag. Schauplatz der Bluttat war eine technische Oberschule in der
Innenstadt von Cleveland. Nach Erkenntnissen der Polizei gab der Täter, der
schon in der Vergangenheit mit Gewalttätigkeiten aufgefallen war und
psychische Probleme hatte, acht Schüsse ab.
"Haltet das Maul! Haltet das Maul! Ich hasse diese Schule", schrie er nach Aussagen von Augenzeugen. Unter den Mitschülern brach Panik aus, viele versuchten, sich unter ihren Schulbänken, in Kästen oder auf der Toilette zu verstecken. "Ich brauchte ein paar Minuten, bis ich merkte, dass ich wirklich getroffen war", sagte ein 18-Jähriger, der in den Arm geschossen wurde.
Auf zwei ältere Lehrere abgesehen
Die Polizei schließt nicht
aus, dass der Täter es vor allem auf zwei alte Lehrer abgesehen hatte, die
kürzlich für seine Suspendierung gesorgt hätten. Anlass für den Verweis sei
eine Prügelei gewesen. "Er hat gedroht, er würde sie fertig machen",
berichtete ein Mitschüler. "Aber wir haben doch nicht gedacht,
dass er es ernst meint". Man habe bei dem Toten reichlich Munition
sowie drei Messer gefunden, teilte die Polizei mit.
US-Zeitungen schrieben unter Berufung auf die Polizei, der Täter sei bereits mehrfach aufgefallen: So sei er wegen Gewalttätigkeiten in einer Jugendstrafanstalt sowie im vergangenen Jahr in psychiatrischer Behandlung gewesen. Zudem habe er sich geweigert, verschriebene Medikamente einzunehmen. Zugleich wurde bekannt, dass sich Eltern über mangelnde Sicherheitsmaßnahmen an der Schule beschwert hätten. Lediglich im Erdgeschoß habe es einen Wächter gegeben.
Die Schießerei in Cleveland setzt die Kette von Bluttaten in amerikanischen Schulen und Universitäten fort: Im April hatte ein geistig verwirrter Student der Hochschule Virginia Tech in Blacksburg (US-Bundesstaat Virginia) bei einem Amoklauf 32 Menschen und dann sich selbst erschossen. Immer wieder stellt sich dabei die Frage nach strengeren Waffenkontrollen in den USA. Allerdings gibt es mitunter auch andere Reaktionen: Die Waffenlobby NRA glaubt, dass Amokläufer durch bewaffnete Lehrer gestoppt werden könnten.