US-Ärzte wollen bei einer 15-Jährigen einen Fünf-Kilo-Tumor entfernen. Die Vietnamesin würde sonst bald ersticken.
Amerikanische Ärzte wollen bei einem 15 Jahre alten Mädchen aus Vietnam einen etwa fünf Kilogramm schweren Tumor entfernen. Ohne die Operation würde Lai Thi Dao vermutlich bald ersticken. "Die Größe von Lais Tumor ist extrem selten", sagte der behandelnde Arzt Jesus Gomez von der Kinderklinik der Universität Miami (US-Bundesstaat Florida) nach Angaben des Internationalen Kinderfonds IKF vom Dienstag.
Massive Einschränkungen
Die gutartige Geschwulst begann an
der Zunge zu wuchern, als das Mädchen etwa drei Jahre alt war. Inzwischen
hat das sogenannte Neurinom den Angaben zufolge Lais Gesicht völlig
deformiert. Es drückt auf die Luftröhre und schränkt das Mädchen auch in
seinen Bewegungen massiv ein. Sie konnte nie eine Schule besuchen, selbst
Essen, Trinken und Schlafen fällt ihr schwer. Neurinome bilden sich aus den
Zellen, die die Nervenfasern umhüllen. Am häufigsten ist das
Akustikus-Neurinom im Ohr. Der Tumor kann jedoch - wie bei Lai - auch an
peripheren Nerven entstehen.
Die Operation ist für den 29. April geplant. Sie wird voraussichtlich zehn Stunden dauern. Möglicherweise sind später noch einige kleinere Eingriffe nötig. Weil das Mädchen aus Vietnam kommt und die Behandlung deshalb nicht aus US-Steuergeldern bezahlt werden darf, sammelt der Kinderfonds das Geld für die Operation. Das Krankenhaus hat einen Sozialtarif zugesagt. Der IKF rechnet mit Kosten von 107.000 US-Dollar (67.165 Euro).