Der Landeanflug auf den Airport Lukla in Nepal misslang: Die zweimotorige Twin Otter stürzte ab. 12 Deutsche, 2 Schweizer und 4 Nepalesen starben.
Beim Landeanflug in knapp 3.000 Metern Höhe auf den Flughafen Lukla im Himalaya ist eine kleinere Passagiermaschine abgestürzt. Dabei sind am Mittwoch 18 der 19 Menschen an Bord ums Leben gekommen. Unter den Opfern befanden sich nach Angaben der staatlichen Flugsicherung auch zwölf Deutsche. Sie hatten eine Trekking-Tour gebucht, hieß es in Lukla.
Gefährlichster Airport der Welt
Das zweimotorige Flugzeug der Yeti Airlines war Mittwoch früh in der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu gestartet. Der 150 Kilometer nordöstlich gelegene Flughafen Lukla ist Ausgangspunkt für Touren zum Mount Everest. Er zählt zu den gefährlichsten der Welt, da die Start-und Landebahn an der einen Seite von einem steilen Abhang, an der anderen von einer Felswand begrenzt wird. Zum Unfallzeitpunkt soll das Wetter nach jüngsten Informationen der Flugsicherung schlecht gewesen sein.
Nur der Pilot überlebte
Wie die Flugsicherung mitteilte, überlebte nur der nepalesische Pilot das Unglück. Neben den Deutschen, unter ihnen sechs Frauen, starben außerdem zwei Australier sowie vier Nepalesen. Zwei der Nepalesen waren Besatzungsmitglieder. Bei den deutschen Opfern handle es sich um eine Reisegruppe, die mit dem Münchner Veranstalter "Hauser Exkursionen" in das Gebiet gereist war, teilte die Partner-Organisation "Lama Excursions" in Kathmandu mit.
Landebahn nur 500 Meter lang
Nach Informationen der Flugsicherung war die zweimotorige kanadische Propellermaschine vom Typ Twin Otter bei der Landung auf der nur etwa 500 Meter langen Bahn abgestürzt.
Die genaue Unfallursache wird derzeit untersucht. Bei gutem Wetter starten und landen nach Informationen von "Hauser Exkursionen" 20 bis 40 Flugzeuge täglich in Lukla.
Hintergrund: Das ist Lukla Lukla in der Khumbu-Region Nepals ist der Ausgangspunkt vieler Bergexpeditionen und Trekkingtouren vor allem in das Gebiet des Mount Everests. Der Ort auf etwa 2.800 Metern Höhe war bis in die 60er Jahre von Jiri aus nur auf einem beschwerlichen rund einwöchigen Fußmarsch zu erreichen. Ausrüstungen mussten von Trägern herangeschafft werden. Erst 1964 wurde unter der Regie des Everest-Erstbesteigers Edmund Hillary eine knapp 500 Meter lange befestigte Start- und Landebahn für sogenannte STOL-Flugzeuge (Short Take-off and Landing) gebaut, die erst Anfang 2001 geteert wurde. Zugleich wurden ein Kontrollturm und eine Abfertigungshalle gebaut. Lukla wird von diversen nepalesischen Inlandsfluggesellschaften in unregelmäßigen Abständen oft mehrmals am Tage angeflogen. Die Nutzung der Piste ist allerdings sehr vom Wetter abhängig. Landungen gelten als besonders gefährlich, weil die Piste eine Neigung von rund 14 Prozent hat und an einem Abhang endet. Sie kann nur aus einer Richtung angeflogen werden, über das rund 200 Meter tiefer gelegene Tal des Flusses Dudh Kosi. Am Ende der Landebahn beginnt der Ort, weshalb nicht durchgestartet werden kann. Der Flug ist für die meisten Touristen das erste spektakuläre Abenteuer auf ihren Himalaya-Touren. Von Lukla aus gehen die meisten Touren über Namche Basar ins Everest-Gebiet. Namche Basar wird nur von Hubschraubern angeflogen, so dass Lukla der letzte Flugplatz für Starrflügler vor den Himalaya-Giganten ist.
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Foto: (c) Reuters, APA