In der nördlichsten Stadt der Welt hat es derzeit 30 Grad. Der Polarkreis erlebt eine Hitzewelle.
Hammerfest wirbt mit dem Slogan "nördlichste Stadt der Welt", obwohl dieser Titel offiziell an Barrow in Alaska gehen müsste. Nichts desto trotz: So weit im Norden kann es doch gar nicht heiß werden, oder? Die Stadt im Norden Norwegens weißt ein subpolares Klima auf, das vom warmen Golfstrom aber abgemildert wird. Soll heißen: Im Winter hat es rund -5 Grad, im Sommer erwärmt sich die Luft nur ganz langsam auf 10 Grad. Im wärmsten Monat Juli sind bei viel Glück auch 13 oder 14 Grad drin. Aber 30 Grad, wie geht das? In diesen Breiten ist das nur durch warme Festlandluft möglich, die aus südöstlicher Richtung von Russland in den Polarkreis weht. In den letzten Tagen war genau das der Fall. Im Norden Nordwegen kletterten die Werte auf 23 bis 30 Grad.
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Hammerfest ist übrigens gar nicht so trüb wie man meinen möchte. Die Sonne scheint ganze 1400 Stunden pro Jahr: 250 sind es alleine im Juni, 0 im Dezember. Da ist es durchgehend dunkel, bedingt durch die nördliche Lage, im Juni immer hell. Hammerfest war daher auch eine der ersten Städte Europas mit elektrischen Licht. 1891 bekam das Städtchen seine Straßenbeleuchtung.
Arktis-Eis schmilzt immer schneller:
Weil die Winter in den arktischen Breiten immer milder werden, wäre die Frostzeit jedes Jahr um ein paar Tage kürzer, erklärte er. "Jahr für Jahr bricht das Eis früher und früher auf", sagt Ozeanograph Jean-Claude Gascard. Zusätzlich würde das Wasser auch immer später wieder einfrieren. Im Extremjahr 2012 sei es zwischen 70 und 80 Grad nördlicher Breite schon fast komplett aufgetaut. Nach den Modellen würde es nicht mehr lange dauern, bis der Sommer im arktischen Ozean regelmäßig eisfrei ist, meint er. Bereits um 2035 könnte es so weit sein.