Erdbeben in Haiti

30 Österreicher haben überlebt

15.01.2010

Die Behörden tun alles, um die verschollenen Österreicher ausfindig zu machen. Es ist unklar, ob die Gesuchten beim Beben in Haiti waren.

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© AP
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Das Chaos in Haiti lässt österreichische Behörden im Dunkeln tappen. Am Freitag, drei Tage nach dem verheerenden Beben, könnten möglicherweise noch bis zu zehn Österreicher im Katastrophengebiet verschollen sein.

Bis zu zehn Österreicher sind in Haiti verschollen
Peter Launsky-Tieffen­thal, Sprecher des Außenministeriums: „Es handelt sich dabei um Österreicher, die nach Haiti ausgewandert und dort gemeldet sind. Ob sie sich allerdings zum Zeitpunkt des Erdbebens tatsächlich dort aufgehalten haben und wie es ihnen geht, ist derzeit noch völlig unklar.“ Bei den Gesuchten handelt es sich um österreichische Auswanderer, die sich seinerzeit bei der für Haiti zuständigen Botschaft in Venezuela registrieren haben lassen.

„Zehn der registrierten Personen sind schon ausfindig gemacht worden. Die Situation der anderen ist ungewiss, weil sie sich bei einer Ausreise nicht abmelden müssen. Sie gelten offiziell nicht als vermisst“, sagt Launsky-Tieffenthal zu ÖSTERREICH.

30 Österreicher haben die Katastrophe überlebt
Auch Thomas Schuller-Götzburg, österreichischer Botschafter für Venezuela und Haiti, ist ins Krisengebiet gereist, um die Suche voranzutreiben. In Zusammenarbeit mit lokalen Behörden und Hilfsorganisationen soll alles getan werden, um Infos über die Gesuchten zu erhalten.

Fest steht: Knapp 30 Österreicher haben das Beben in Haiti überlebt. Neben den Auslandsösterreichern gehören dazu auch rund 20 österreichische Mitarbeiter von NGOs und internationalen Organisationen wie der UNO. Sie haben sich bereits beim Außenamt gemeldet und sind wohlauf. Unter ihnen befindet sich auch die 43-jährige Linzerin Regina Tauschek. Auch die österreichische Honorarkonsulin hat das schreckliche Beben überlebt.

Trauer herrscht hingegen um die gebürtige Linzerin Waltraud Dominique (61), die bei ihrer Flucht aus dem einstürzenden Wohnhaus in Port-au-Prince keine Chance hatte. Sie ist das bisher einzige österreichische Todesopfer.

Linzer Helferin überlebte das Beben

Regina Tauschek über ihre Wohnung
„Ich habe alles verloren, ich sitze nur mehr mit Schlapfen und T-Shirts hier. Inzwischen haben wir Verstärkung von den Kollegen bekommen und gemeinsam im Team werden wir das Programm jetzt durchziehen.“

Tauschek über ihre Freunde
„Ich habe überhaupt kein Bild, wie viele Freunde ich verloren habe. Ich kann sie telefonisch nicht erreichen, viele haben keinen Internetzugang. Ich weiß echt nicht, wer wo überhaupt am Leben ist.“

Tauschek über die Lebensmittel
„Seit Freitag früh ist auch der Wassertank leer. Ich habe bis jetzt noch keine Vorstellung, wie wir an Wasser kommen sollen. Wasser wird normalerweise mit großen Lkws angeliefert und die Straßen sind ja noch immer blockiert – nicht nur von den Trümmern, sondern auch von den Menschen.“

wol

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