Eine Fähre mit vermutlich 151 Menschen an Bord ist gekentert. Das Schiff sank mehrere Kilometer vor der Küste.
Beim Unglück einer offenbar überladenen Passagierfähre vor der Insel Sulawesi im Nordosten Indonesiens sind mindestens 31 Menschen ums Leben gekommen. 125 Menschen wurden gerettet, als die Fähre "Acita 03" ihr Gleichgewicht verlor und kenterte, teilten Behördenvertreter am Freitag mit. Das Unglück ereignete sich demnach am Donnerstagabend in der Nähe der Stadt Bau Bau auf der Insel Buton südöstlich von Sulawesi. Über die Gesamtzahl der Passagiere an Bord gab es unterschiedliche Angaben.
Mehrere Dutzend Menschen vermisst
Der Radiosender ElShinta
berichtete, an Bord der Fähre seien vermutlich 151 Passagiere gewesen. Der
Bürgermeister der Stadt Bau Bau, Amirul Tamim, nannte dem Sender die Zahl
von 188 Passagieren. Mehrere Dutzend Menschen würden vermisst, sagte er. Ein
Vertreter des Verkehrsministeriums, Djoni Algamar, sagte, auf der
Passagierliste hätten nur 60 Namen gestanden.
Unterschiedliche Angaben
Vertreter des Krankenhauses von Bau Bau
sprachen von 31 Leichen. 19 Überlebende würden wegen Schocks behandelt. Nach
Angaben des Chefs des Rettungsdienstes, Roki Asikin, wurden 125 Überlebende
geborgen. Die Unkenntnis über die genaue Zahl der Passagiere erschwere die
Suche nach möglichen weiteren Überlebenden oder Opfern. Einige Menschen
seien im Rumpf des Schiffes eingeschlossen.
Sank mehrere Kilometer vor der Küste
Die 22 Meter lange
Fähre sank dem Ministeriumsvertreter zufolge mehrere Kilometer von der Küste
entfernt. Passagiere hätten sich ans Dach des Schiffes geklammert und
versucht, mit ihren Handys Hilfe zu rufen. Sie hätten jedoch keinen Empfang
gehabt. ElShinta berichtete, Bewohner der Stadt Bau Bau hätten die Hilferufe
der Menschen gehört. Der örtlichen Polizei zufolge fuhr die Fähre von der
Insel Tomea nach Bau Bau auf der Insel Buton. Tomea zählt zur
Wakatobi-Inselgruppe, die bei Hobby-Tauchern beliebt ist.
Millionen am Rückweg aus den Ferien
Millionen Indonesier
sind derzeit auf dem Rückweg aus den Ferien zum Ende des islamischen
Fastenmonats Ramadan. Fähren zählen in dem aus rund 17.500 Inseln
bestehenden Indonesien zu den wichtigsten Verkehrsmitteln. Die
Sicherheitsvorkehrungen sind jedoch oft unzureichend, und häufig werden mehr
Passagiere mitgenommen als zulässig. Vergangenen Dezember waren vor der
Insel Java rund 400 Menschen bei einem Fährunglück ums Leben gekommen.