Attentäter steuerte Geländewagen voller Sprengstoff gegen Polizeiwache.
In einer weiteren Racheaktion für die Tötung von Al-Kaida-Chef Osama bin Laden haben die radikalislamischen Taliban eine Polizeistation im Nordwesten Pakistans angegriffen und mindestens 32 Menschen getötet. Ein Selbstmordattentäter steuerte am Donnerstag nach Polizeiangaben einen mit Sprengstoff beladenen Geländewagen gegen eine Absperrung nahe der Polizeiwache in Hangu. 56 Menschen wurden demnach verletzt.
Durch die Explosion seien auch mehrere Geschäfte und ein Restaurant komplett zerstört worden, teilte die Polizei mit. Auch in einem nahegelegenen Hotel wurden Menschen getötet. Die Taliban bekannten sich telefonisch zu dem Anschlag und kündigten weitere Vergeltungsaktionen an.
Es handelte sich bereits um den fünften Vergeltungsakt seit der Tötung Bin Ladens durch ein US-Sonderkommando in Pakistan am 2. Mai. Die Anschläge richten sich insbesondere gegen die pakistanischen Sicherheitskräfte. Die Taliban werfen diesen vor, die USA bei der nächtlichen Kommandoaktion gegen Bin Laden unterstützt zu haben. Die Regierung in Islamabad hatte offiziell Protest gegen den Militäreinsatz der USA auf ihrem Staatsgebiet eingelegt.
Unterdessen berichtete die "Washington Post", die pakistanische Führung habe dem US-Geheimdienst CIA erlaubt, ein Forensiker-Team in die letzte Unterkunft Bin Ladens zu entsenden. Die Experten würden in den kommenden Tagen in Abbottabad eintreffen und das Haus genauer untersuchen. Mit Infrarotkameras und anderen Geräten solle so möglicherweise in Wänden und im Fußboden verstecktes Material entdeckt werden. Zudem solle die CIA Zugang zu von pakistanischen Sicherheitskräften entdecktem Material erhalten.