Heuer zahlt die römisch-katholische Kirche der USA doppelt so viel wie 2006 an Missbrauchsopfer von Priestern.
Die römisch-katholische Kirche in den USA hat im vergangenen Jahr über 50 Prozent mehr Entschädigung an die Opfer sexuellen Missbrauchs durch Geistliche bezahlt. Die Summe für 2007 beträgt 615 Millionen Dollar (400 Millionen Euro) und damit 54 Prozent mehr als 2006, wie der jährliche Report der Charta für den Schutz der Kinder und Jugendlichen der katholischen Kirche in den USA am Freitag (Ortszeit) in Washington mitteilte.
526 Millionen Euro seien für die Beilegung von Rechtsstreits bezahlt worden, 23 Millionen Dollar für Therapiemaßnahmen und 60 Millionen für Anwaltskosten.
Fast 700 Missbrauchsfälle
Dem Report zufolge wurden 2007 689
mutmaßliche Missbrauchsfälle gemeldet, die meisten von ihnen liegen jedoch
Jahrzehnte zurück. Das sind drei Prozent weniger als im Jahr davor gemeldet
wurden.
Über zehn Prozent der US-Priesterschaft
Die katholische
Kirche in den USA wird seit 2002 von einer Reihe von Missbrauchsskandalen
erschüttert. Seither zahlte sie bereits mehr als drei Milliarden Dollar an
Entschädigungen. Dass Beschwerden vor Gericht landen, ist äußerst selten.
Nach Angaben der Organisation "Bishop accountability" (Verantwortung der
Bischöfe) wurden gegen etwa 5000 von insgesamt 42.000 Priestern in den USA
Vorwürfe wegen sexuellen Missbrauchs erhoben.