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68 Mexikaner an Schweinegrippe gestorben

24.04.2009

Die WHO befürchtet eine weltweite Ausbreitung des Virus. Der Erreger hat jedenfalls die Grenze zu den USA überschritten.

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© AP
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Ein völlig neuer Erreger der Schweinegrippe hat in Mexiko bisher 68 Menschen das Leben gekostet und die Sorge vor einer Pandemie ausgelöst, also einer Ausbreitung der Krankheit über mehrere Kontinente. In 20 Todesfällen konnte der Erreger eindeutig nachgewiesen werden. Mindestens 1.004 Menschen sind an der Grippe erkrankt. Auch in Texas und Kalifornien haben sich nach Angaben der dortigen Behörden bereits mindestens acht Menschen infiziert. Die Ausbreitung der Seuche alarmierte die Weltgesundheitsorganisation WHO.

Schulen geschlossen
Allein 13 der bestätigten Todesfälle wurden in Mexiko-Stadt registriert. Vier Fälle gab es in der zentral gelegenen Stadt San Luis Potosi, zwei nahe der US-Grenze in Baja California und ein Fall im südmexikanischen Staat Oaxaca. Aus Sorge vor einer weiteren Ausbreitung der Schweinegrippe schlossen die Behörden in Mexiko-Stadt Schulen, Museen, Bibliotheken und Theater. In Bussen und U-Bahnen wurden Schutzmasken an Fahrgäste verteilt. Die Menschen wurden aufgefordert, Mundschutz zu tragen und möglichst nicht in Restaurants, Bars und Kinos zu gehen. Staatspräsident Calderon berief das Kabinett zu einer Krisensitzung ein.

Noch nie dagewesener Erreger
Der Erreger weist genetische Merkmale des Schweins, von Vögeln und auch des Menschen auf - in einer Art, wie es die Forscher bisher noch nicht beobachtet haben. "Wir sind sehr, sehr besorgt", sagte WHO-Sprecher Thomas Abraham. "Wir haben es mit einem neuen Virus zu tun, und er verbreitet sich von Mensch zu Mensch." Der Grippe-Experte Arnold Monto von der Universität Michigan sagte, bisher sei die Schweinegrippe in den meisten Fällen direkt vom Schwein auf den Menschen übertragen worden.

Der Pandemie-Experte Michael Osterholm von der Universität Minnesota sagte, möglicherweise sei es bereits zu spät, den Ausbruch einzudämmen. In Mexiko-Stadt gebe es täglich Hunderte und Tausende von Reisenden. Es sei zu vermuten, dass es bereits zahlreiche weitere Infektionen gebe, die bisher noch nicht bekannt seien.

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