Brandstiftung
74-Jähriger stirbt nach Spital-Brand in Hamburg
30.01.2007
Nach einer Brandstiftung in einem Hamburger Krankenhaus ist ein 74-jähriger Mann gestorben, 17 weitere Menschen wurden verletzt.
Eine 26-jährige Frau zündete in der Nacht auf Dienstag in der medizinischen Notaufnahme vermutlich eine Matratze an, wie die Polizei mitteilte. Wenige Stunden nach dem dadurch ausgelösten ersten Brand wurde die Feuerwehr am Morgen zum zweiten Mal wegen starker Verqualmung und offener Flammen in dieselbe Klinik gerufen. Die Ursache für dieses Feuer war zunächst nicht bekannt, Brandstiftung schlossen die Ermittler jedoch aus.
Giftiger Rauch
Der erste Einsatz in der Asklepios-Klinik begann
für die Helfer um kurz nach 2.00 Uhr. "Dabei ging es vor allem um die
Rettung von Menschen", sagte Feuerwehrsprecher Peter Braun. Es habe sich
starker und sehr giftiger Rauch entwickelt, der sich durch Türen und die
Klimaanlage verbreitet habe und nach wenigen Atemzügen zum Tod führen könne.
Ein 74-jähriger Patient starb in seinem Krankenbett an einer
Rauchgasvergiftung. 17 weitere Patienten mussten wegen Rauchvergiftungen
behandelt werden, elf im selben Krankenhaus, sechs in anderen Spitälern.
Frau legte Feuer
Nach ersten Ermittlungen der Polizei legte eine
26-jährige Frau das Feuer. Die Tatverdächtige sei nach einer Erkrankung in
das Krankenhaus eingeliefert worden, habe es jedoch wieder verlassen wollen.
Dies sei aber aus ärztlicher Sicht nicht zu vertreten gewesen, die Frau sei
deshalb in einem Beobachtungsraum der Notfallaufnahme untergebracht worden.
In diesem Raum zündete die Frau nach derzeitigem Ermittlungsstand mit einem
Feuerzeug eine Matratze an. Die Tatverdächtige wurde laut Polizei zunächst
in ein anderes Krankenhaus gebracht und sollte noch am Dienstag in die
Psychiatrie eingewiesen werden.
Brand in Notaufnahme
Kurz vor 8.00 Uhr wurden die Helfer erneut
zu der Klinik gerufen, weil ein weiterer Raum in der Notaufnahme brannte. Da
der Bereich noch evakuiert war, waren laut Feuerwehr keine Menschen in
Gefahr. Die Flammen hatten jedoch auf das Flachdach des Gebäudes
übergegriffen. Mit Spezialkreissägen sei das gesamte Dach geöffnet und auf
Glutnester untersucht worden. Brandstiftung als Ursache für das zweite Feuer
schloss die Polizei aus. "Es kann sein, dass die Feuerwehr beim ersten
Einsatz etwas übersehen hat oder es einen technischen Defekt gab", sagte
Feuerwehrsprecher Braun.